WASHINGTON D.C. US-Präsident Donald Trump hat eine letzte Warnung an die palästinensische Terrororganisation Hamas geschickt: „Ich schicke Israel alles, was es braucht, um die Sache zu Ende zu bringen. Kein einziges Hamas-Mitglied wird sicher sein, wenn ihr nicht tut, was ich sage”.
Daß Trump die Forderung nach Freilassung aller israelischer Geiseln Ernst meint, unterstrich wenig später sein Außenminster Marco Rubio gegenüber Fox News: „Hoffentlich machen sie genau das, was er sagt.” Trumps Geduld sei am Ende, und niemand solle daran zweifeln, daß er seine Drohungen wahr mache.
Wenige Stunden vor Trumps Warnung wurde bekannt, daß US-Vertreter direkte Gespräche mit der Hamas geführt hatten – offenbar ohne Wissen Israels. Die New York Times zitirte einen israelischen Regierungsvertreter, dem zufolge Netanjahu erst über „andere Kanäle” von den Gesprächen erfahren habe. Ziel der Verhandlungen war die Freilassung von Edan Alexander, dem letzten bekannten US-Geisel der Hamas, sowie die Übergabe von vier als tot geltenden US-Staatsbürgern.
Hamas: „Trump bringt Waffenruhe in Gefahr“
Hamas-Sprecher Hasem Kassem nutzte Trumps Drohungen umgehend für seine eigene Propaganda. Die US-Drohungen gefährdeten die Waffenruhe, ließ er erklären, und nur Verhandlungen würden zur Freilassung der Geiseln führen. Indirekt forderte er Trump auf, Druck auf Israels Premier Netanjahu auszuüben, damit dieser Verhandlungen über eine zweite Phase des fragilen Waffenstillstands beginne.
Während sich Diplomaten um eine Entschärfung der Situation bemühten, legte Trump auf Truth Social noch einmal nach: „Shalom Hamas bedeutet Hallo und Auf Wiedersehen – ihr könnt wählen. Laßt sofort alle Geiseln frei und übergebt alle getöteten Entführten, oder es ist AUS für euch.“

Die Hamas hält nach aktuellem Stand noch rund 60 Geiseln fest, von denen 35 als tot gelten. In einer ersten Phase der Waffenruhe waren bereits 33 Geiseln freigelassen worden – im Austausch gegen hunderte palästinensische Gefangene. (rr)