LONDON. Der englische Politiker Nigel Farage (Reform UK) hat der Polizei in seinem Land vorgeworfen, mit zweierlei Maß zu messen. Mit Blick auf die in den vergangenen Tagen – auch von Anti-Migrations-Protestierern – verletzten Polizisten sagte Farage, er sei „entsetzt“. Gewalt und Einschüchterung hätten keinen Platz in einer funktionierenden Demokratie. Aber: Der „sanfte Polizeieinsatz bei den Black-Lives-Matter-Protesten“ habe „den Eindruck einer Zwei-Klassen-Polizei weit verbreitet“.
Parliament must be recalled for a proper debate. pic.twitter.com/OrQa7o38a1
— Nigel Farage MP (@Nigel_Farage) August 5, 2024
Zudem äußerte Farage scharfe Kritik an Premierminister Keir Starmer (Labour). Dessen aktueller Umgang mit den teils gewalttätigen Protesten verstärkte das weitverbreitete Gefühl der Ungerechtigkeit. Starmer hatte mit Blick auf die Black-Lives-Matter-Proteste in den USA im Sommer 2020, bei denen mindestens 20 Menschen starben und die auch in Großbritannien zu Vandalismus und Gewalt geführt hatten, von „friedlichen Protesten“ gesprochen. Zu den aktuellen Unruhen in seinem Land sagte der Premierminister, es würden harte Strafen und Verurteilungen folgen. Nicht nur für die Randalierer, sondern auch für „diejenigen, die diese Aktionen online anheizen“.
Britain’s New Left Wing Prime Minister is a symbol of Western Liberal hypocrisy. pic.twitter.com/oqWIRDuu5I
— 🇯🇵 Colonel Otaku Gatekeeper 🇯🇵 (@politicalawake) August 4, 2024
Farage dagegen zeigte Verständnis für die Wut der Bürger. „Die Mehrheit unserer Bevölkerung kann sehen, wie unsere Gesellschaften aufgrund massenhafter und unkontrollierter Migration, illegaler und legaler Art, zersplittert werden.“ Gleichzeitig werde jeder Versuch, das Thema öffentlich zu diskutieren, mit einem „verurteilenden Geheule beantwortet“. Zudem forderte er eine Wiedereinberufung des Parlaments noch vor dem Ende der Sommerpause ein, um eine „ordentliche Debatte“ zu ermöglichen. (st/lb)