WIEN. Der Chef der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), Herbert Kickl, hat den ZDF-Moderator Jan Böhmermann scharf kritisiert. Dieser hatte am vergangenen Freitag in seiner Fernsehsendung „Neo Magazin Royale“ über den jährlich stattfindenden Wiener Akademikerball gesprochen, bei dem auch FPÖ-Politiker und Angehörige von Burschenschaften traditionell anwesend sind.
Böhmermann hatte gefordert: „Nicht immer die Nazi-Keule rausholen, sondern vielleicht einfach mal ein paar Nazis keulen.“ In Anlehnung an die FPÖ-Hymne „Immer wieder Österreich“ dichtete der selbsternannte Satiriker den Text um. „I schlog wen tot für Rot-Weiß-Rot – I bin a echter Patriot.“
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FPÖ-Chef Kickl schrieb dazu auf seinem Facebook-Kanal: „Zur Info: Keulen ist ein Verb aus der Tiermedizin und wird vom Duden wie folgt definiert: ‚Nutztiere töten, um Tierseuchen zu verhindern oder einzudämmen.‘“ Dieser Auftritt sei „der absolute Wahnsinn“ und habe nichts mit Satire zu tun, betonte Kickl. Sein Fazit: „widerlich“.
Auch der FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker kritisierte Böhmermanns Äußerungen scharf. Diese sprengten „alle bisherigen Dimensionen“ und dürften nicht konsequenzlos bleiben. Aufrufe zu körperlicher Gewalt gegen Oppositionspolitiker „kannte man bisher nur aus Terrorregimes“, sagte Hafenecker. Dazu forderte er die geheimdienstliche Beobachtung des selbsternannten Satirikers. „Wo ist der Aufschrei von Bundespräsident Van der Bellen? Wo bleiben die verurteilenden Wortmeldungen von ÖVP, Grünen, SPÖ und NEOS, die der FPÖ immer Haß und Hetze unterstellen? Wo ist der Verfassungsschutz?“ (st)