VAL-DE-REUIL. In Frankreich haben am Dienstag vier schwer bewaffnete Personen bei einer Gefangenenbefreiung mindestens drei Justizbeamte getötet. Der Überfall passierte am Dienstagvormittag nahe einer Mautstation in der Stadt Val-de-Reuil. Den mit Kalaschnikows bewaffneten Verbrechern gelang es offenbar, den Häftling Mohamed A. – der sich als Chef einer Drogenbande einen Namen gemacht haben soll – zu befreien.
Merci de diffuser pour les personnes dans le coin, faites super gaffe à vous, ça va finir en prise d’otage dans le coin Évreux Val de Reuil Louviers cette histoire 😠😡 pic.twitter.com/DWZUM2WPwi
— Le redresseur X (@LeRedresseurX) May 14, 2024
Nach Berichten der französischen Zeitung Le Parisien soll Mohamed A., auch bekannt als „La Mouche“ („die Fliege“), wegen versuchten Mordes und Einbruchsdiebstahls seine Haftstrafe verbüßt haben. Der Überfall geschah, als A. von Rouen nach Évreux in eine andere Haftanstalt verlegt werden sollte. Nach aktuellen Erkenntnissen war „die Fliege“ der einzige Gefangene an Bord des Justiz-Fahrzeugs.
La France, qui s’effondre de toute part, devient un Narco-Etat comme les pays pauvres d’Amérique centrale. 3 morts innocents de surveillants pénitenciers pour libérer „la mouche“ à merde, le tout joyeusement filmés par des QI à deux chiffres. #Incarville pic.twitter.com/1qIg0zMDlk
— pamp‘ (@pamp69) May 14, 2024
Rassemblement-Chef: „Es ist eine wahre Grausamkeit, die Frankreich jeden Tag widerfährt“
Die Route des Transports soll dabei geheimgehalten worden sein. Nach dem Überfall soll A. zusammen mit den Angreifern geflohen sein – die Polizei sucht aktuell nach ihnen mit einem Hubschrauber. Eines der Fluchtfahrzeuge soll inzwischen ausgebrannt in der Nähe der Gemeinde Vateville (etwa 17 Kilometer vom Tatort entfernt) gefunden worden sein.
Frankreichs Justizminister Éric Dupond-Moretti (parteilos) rief nach Bekanntwerden der Ereignisse einen Krisenstab im Justizministerium ein. Zudem schrieb er auf X, seine Gedanken seien „bei den Opfern, ihren Familien und ihren Kollegen“.
C’est avec effroi et une immense tristesse que nous apprenons l’attaque d’un véhicule de l’administration pénitentiaire à #Incarville, et la mort d’agents.
Toutes mes condoléances aux familles.
C’est une véritable sauvagerie qui s’abat chaque jour sur la France.
— Jordan Bardella (@J_Bardella) May 14, 2024
Auch der Chef des Rassemblement National, Jordan Bardella, zeigte sich entsetzt über die Gewalttat. Er habe „mit Angst und großer Trauer“ von dem Angriff erfahren, den Familien gelte sein ganzes Beileid. „Es ist eine wahre Grausamkeit, die Frankreich jeden Tag widerfährt“, schrieb der 28jährige auf seinem X-Profil. (st)