NEW YORK/MAR-A-LAGO. Der frühere amerikanische Präsident Donald Trump hat in einer Ansprache in Florida die Anklage gegen ihn und das System der USA kritisiert. Auf seinem Anwesen Mar-a-Lago sagte er: „Das einzige Verbrechen, das ich begangen habe, ist, daß ich unsere Nation unerschrocken gegen jene verteidigt habe, die versuchen, sie zu zerstören.“
Hier sehen Sie eine zweiminütige Zusammenfassung seiner Rede:
Donald Trump, front-runner for the 2024 Republican nomination, pleaded not guilty to 34 felony counts of falsifying business records after an investigation into hush money paid to two women to suppress publication of their sexual encounters with him https://t.co/aJAmLR9wky pic.twitter.com/RsyYfEDPX0
— Reuters (@Reuters) April 5, 2023
Trump hatte sich zuvor einer Anklageerhebung in New York stellen müssen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm 34 Straftaten vor. Darunter, daß er das Geld für eine in den USA nicht-strafbare „Schweigegeldzahlung“ an eine Pornodarstellerin falsch verbucht habe. Der 76jährige wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete sich vor Gericht als „nicht schuldig“. Die betroffene Frau bestreitet bis heute, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben.
Trump: „Die USA sind heute ein einziges Fiasko“
Nach der Verlesung der Anklage flog Trump nach Florida zurück und sagte am frühen Morgen deutscher Zeit: „Unglaublicherweise sind wir nun eine failing Nation“ – eine scheiternde Nation. Die Anklage der New Yorker Staatsanwaltschaft gegen ihn bezeichnete er unter dem Jubel seiner Anhänger als „massive Wahlbeeinflussung in einem Ausmaß, wie es unser Land noch nie gesehen hat“.
Der Republikaner bewirbt sich für die Wahlen 2024 erneut als Präsidentschaftskandidat seiner Partei. „Ich hätte nie gedacht, daß so etwas in Amerika passieren könnte“, sagte der Politiker. Das Land sei heute, unter „linksradikaler“ Führung, ein „Fiasko“. Was das System politisch nicht geschafft habe, „versuchen sie nun mit der Juristerei“. Trump: „Wir können das nicht zulassen.“
Es habe sich „eine dunkle Wolke über dem geliebten Land“ aufgetürmt. Nichtsdestotrotz habe er „keinen Zweifel, daß wir Amerika wieder großartig machen“. Bereits zuvor hatte der Ex-Präsident auf seiner Social-Media-Plattform „Truth Social“ geschrieben: „Praktisch jeder Rechtsexperte hat gesagt, daß es hier keinen Fall gibt. Es wurde nichts Illegales getan!“
Das Verfahren könnte sich weit in den Wahlkampf hineinziehen. Das Gericht kündigte an, daß der Ex-Präsident am 4. Dezember erneut zu einer Anhörung erscheinen müsse. Der eigentliche Prozeß werde dann voraussichtlich Anfang des Wahljahres 2024 beginnen. (fh)