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Beschränkung der Macht des Obersten Gerichtshofes: Knesset stimmt für Justizreform in Israel

Beschränkung der Macht des Obersten Gerichtshofes: Knesset stimmt für Justizreform in Israel

Beschränkung der Macht des Obersten Gerichtshofes: Knesset stimmt für Justizreform in Israel

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu (Mitte, blaue Krawatte) während der Debatte im Knesset – der Politiker wurde noch kurz vor dem Termin am Herzen operiert Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Maya Alleruzzo
Israels Premierminister Benjamin Netanyahu (Mitte, blaue Krawatte) während der Debatte im Knesset – der Politiker wurde noch kurz vor dem Termin am Herzen operiert Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Maya Alleruzzo
Israels Premierminister Benjamin Netanyahu (Mitte, blaue Krawatte) während der Debatte im Knesset – der Politiker wurde noch kurz vor dem Termin am Herzen operiert Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Maya Alleruzzo
Beschränkung der Macht des Obersten Gerichtshofes
 

Knesset stimmt für Justizreform in Israel

Drinnen fliegen die Argumente, draußen die Fäuste. Während das israelische Parlament über die Justizreform streitet – und sie am Ende beschließt – liefern sich vor der Knesset Polizisten und Demonstranten Rangeleien. Weiten sich die Proteste aus?
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JERUSALEM. Das israelische Parlament, die Knesset, hat die Justizreform zur Einschränkung der Zuständigkeiten des Obersten Gerichtshofs gebilligt. 67 von 120 Abgeordnete stimmten am Montag für die Gesetzesvorlage, nachdem die Opposition unter Protestrufen das Plenum verlassen hatte.

„Ich möchte mich an die Gegner der geplanten Änderungen wenden und sagen: Wir gehen diesen Weg sehr vorsichtig“, sagte Justizminister Yariv Levin (Likud, Konservative) während der der Abstimmung vorhergehenden Parlamentsdebatte. Die Befugnisse der Richter würden nicht abgeschafft, sondern so eingeschränkt, „daß ihre Weltanschauung nicht mehr die Entscheidungen des Volkes ersetzen könne“.

Opposition sieht „Abkehr vom Prinzip Verantwortung“

Oppositionsführer Jair Lapid (Jesch Atid, Liberale) fand in seiner Rede harsche Wort für das Gesetzesvorhaben. „Niemals zuvor in der Geschichte dieses Staates hat es eine derartige Abkehr vom Prinzip Verantwortung gegeben“, warnte der einstige Finanzminister Lapid. Mit der Reform lasse die Regierung das Land auseinanderfallen. Sie wolle eine Spaltung des Volkes herbeiführen, die der israelischen Gesellschaft und Wirtschaft schweren Schaden zufügen werde.

Auch der Vorsitzende der säkular-nationalistischen „Jisra’el Beitenu“-Partei, Avigdor Liebermann, kritisierte das Gesetzesvorhaben. „Der Premierminister hatte die Wahl: Die Ganzheit der Nation oder die Ganzheit der Koalition, und er hat sich für die Ganzheit der Koalition entschieden“, mahnte er in der Knesset. Zuvor waren verschiedene Versuche, einen Kompromiß zwischen der Regierung unter Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) und der Opposition zu finden, gescheitert. Netanjahu selbst wurde kurz vor der Debatte noch am Herzen operiert, hatte dann aber darauf bestanden, in die Knesset zu kommen.

Protestkundgebungen in ganz Israel angekündigt

Außerhalb des Parlaments kam es unterdessen zu Tumulten. Tausende Demonstranten hatten sich laut der israelischen Tageszeitung Haaretz rund um das Parlamentsgebäude versammelt und wurden teils mit Wasserwerfern auf Abstand gehalten. Auch auf der Jerusalemer Stadtautobahn bildete sich ein Demonstrationszug.

Im Internet kursieren zahlreiche Videoaufnahmen, die Rangeleien zwischen Polizisten und Protestierern zeigen. Mindestens 19 Demonstranten sollen bis zum frühen Nachmittag allein in Jerusalem verhaftet worden sein. Seit Bekanntwerden des Abstimmungsergebnisses wurde in mehreren israelischen Städten – wie etwa Tel Aviv, Haifa und Karmi’el – zu weiteren Protestkundgebungen aufgerufen.

(fw)

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu (Mitte, blaue Krawatte) während der Debatte im Knesset – der Politiker wurde noch kurz vor dem Termin am Herzen operiert Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Maya Alleruzzo
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