ATHEN. Mit erneut mehr als 40 Prozent der Stimmen hat die konservative Partei Nea Dimokratia (ND) die absolute Mehrheit in Griechenland errungen. Zu der Parlamentswahl kam es, weil sich nach dem Urnengang vor fünf Wochen keine Koalition zusammenfand. Nun bekam die stärkste Kraft nach einem speziellen Wahlrecht 20 zusätzliche Mandate.
ND-Chef Kyriakos Mitsotakis kann nun mit seiner Partei allein regieren. Sie verfügt über 158 der 300 Sitze. Unter ihrer Regierung hat sich die griechische Wirtschaft stark erholt. Die Arbeitslosigkeit sank. Das Wirtschaftswachstum lag 2022 bei sechs Prozent, während Deutschland in der Rezession feststeckt. Auch die Investitionsquote wuchs. Die rechte Regierung hatte zuletzt mehr als 50 Steuern gesenkt. Das sind nach Ansicht von Beobachtern die Hauptgründe für den Wahltriumph.
Griechenlands Linkspartei erlebt Debakel
Die linke Syriza-Partei erlebte dagegen einen weiteren Absturz. War sie vor fünf Wochen bereits auf 20,0 Prozent gefallen, liegt sie nun bei knapp über 17 Prozent und kommt nur noch auf 48 Abgeordnete – 23 weniger als zuvor. Der einst auch in Deutschlands Medien gefeierte frühere Ministerpräsident Alexis Tsipras muß nun um seinen Posten als Parteichef fürchten.
Die sozialdemokratische PASOK, die Griechenland Jahrzehnte regiert hatte, verlor ebenfalls deutlich und landete mit rund zehn Prozent und 32 Mandaten erneut auf Platz drei. (fh)