BRÜSSEL. EVP-Chef Manfred Weber (CSU) hat die Glückwünsche seiner Fraktion an die Partei von Silvio Berlusconi nach der Italien-Wahl gegen Kritik verteidigt. Die konservative Forza Italia sei „eine zutiefst europäische Kraft“, sagte er am Dienstag in den ARD-„Tagesschau“.
„Ich will, dass wir Italien an Bord halten und deswegen meine Unterstützung für Forza Italia“, sagt Manfred #Weber, Fraktionsvorsitzender der #EVP im #EU-Parlament im Gespräch mit den #tagesthemen. pic.twitter.com/rhRTrwSLLT
— tagesthemen (@tagesthemen) September 26, 2022
Er sei optimistisch, daß das Land eine vernünftige Regierung formen werde. „Ich gebe den Verantwortlichen einen Vertrauensvorschuß.“ Die Forza Italia erhielt rund acht Prozent der Stimmen. Sie will mit den Rechtsparteien Fratelli d’Italia und Lega koalieren. Gemeinsam kommen die drei Kräfte auf etwa 44 Prozent der Stimmen.
Weber: Möchte Italien „an Bord halten“
Die EVP hatte Berlusconis Partei am Montag ihren Zuspruch bekundet. „Italien ist ein Anker für Europa und ein Kompaß für proeuropäische Werte. Wir sind zuversichtlich, daß Forza Italia die nächste Regierung auf einen Weg führen wird, der den besten Interessen des italienischen Volkes als Teil eines starken und stabilen Europas dient“, schrieb die Fraktion auf Twitter.
Congratulations to @forza_italia!
Italy is an anchor for Europe and our party a compass for pro-European values.
We are confident that Forza Italia will guide the next government into a path that serves the best interests of the Italian people as part of a strong & stable Europe. pic.twitter.com/HOJD8kT8IV— EPP (@EPP) September 26, 2022
Dafür erhielt Weber auch aus den eigenen Reihen Kritik. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bekundete mit Blick auf den möglichen Koalitionspartner Fratelli d’Italia: „Wir haben immer klar gemacht, daß wir eine Brandmauer zu rechtsradikalen, neofaschistischen Gruppen ziehen, das ist auch die überragende Meinung in der CSU.“ Der EVP-Chef äußerte dafür Verständnis. Allerdings habe er auch eine „europäische Verantwortung“ und wolle „Italien an Bord halten“, gab er zu Bedenken. (zit)