MADRID. Spaniens Verbraucherschmutzministerium hat dazu aufgerufen, Kindern kein Spielzeug zu schenken, das vermeintlichen Geschlechterklischees entspricht. „Nur Spielzeuge ohne Stereotypen geben Heranwachsenden die Möglichkeit, ihr Potential voll zu entfalten“, sagte der zuständige Minister, Alberto Garzón (Linke), laut dem spanischen Nachrichtenportal El Español.
Eltern müßten „wachsam“ sein und die rosarote Brille abnehmen. Werbung, die sich speziell an Jungs oder Mädchen richte, sei „eindeutig veraltet“. Sexistisch aufgeladene Darstellungen drohten, das spätere Verhalten von Kindern zu prägen und wirkten sich negativ auf ihr Empfinden der eigenen Identität aus, warnte er. Mit ihren Kaufentscheiden könnten Eltern Einfluß auf das Angebot nehmen.
Zu diesem Zweck hat das Ministerium eigens eine Kampagne mit den Namen „Spielzeugstreik“ ins Leben gerufen. Fast vierzig Prozent der Reklame, die sich an Mädchen richte, habe mit Schönheit und Pflege zu tun. Für Jungs werde hingegen mehrheitlich mit Spielzeug für Berufe wie Pilot, Polizist oder Soldat geworben, kritisiert die Behörde mit Verweis auf eine Studie aus dem vergangenen Jahr.
Ministerium wirbt mit Plakaten und Videofilm für Umdenken
Teil der rund 80.000 Euro teuren Kampagne ist neben dem „Spielzeugstreik“ auch eine Plakat-Aktion in mehreren spanischen Großstädten sowie ein Videofilm. In diesem fordern Spielzeugfiguren, angeblichen Geschlechterklischees im Kinderzimmer Einhalt zu gebieten.
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„Wir wollen mit hundert Prozent der Kinder spielen, nicht nur mit fünfzig Prozent“, heißt es darin. „Wir haben uns jahrelang damit abgefunden, in Schubladen gesteckt zu werden und uns sagen zu lassen, daß wir nur dazu geschaffen wurden, mit Jungs oder Mädchen zu spielen. Auch wenn wir aus Plastik bestehen oder Plüschtiere sind, haben wir kleine Herzen. Genug ist genug.“ (zit)