AUGUSTA. Das Migrantenhilfsschiff Ocean Viking hat am Montag mit hunderten Einwanderern den Hafen der sizilianischen Stadt Augusta erreicht. Das von SOS Mediterranée betriebene Schiff hatte in den vergangenen Tagen mehr als 420 Migranten nahe der libyschen Küste aufgenommen. Einige sind bereits aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands nach Malta geflogen worden.
Die italienischen Gesundheitsbehörden haben damit begonnen, die Geretteten auf der #OceanViking auf das Coronavirus zu testen bevor sie in Augusta, Sizilien, an Land gehen.
Die Crew der Ocean Viking wird sich ab heute in eine obligatorische 14-tägige Quarantäne begeben. pic.twitter.com/OC0sE5BFN0
— SOS MEDITERRANEE GER (@SOSMedGermany) February 8, 2021
Im Laufe des Tages sollen sie auf ihre körperliche Verfassung hin untersucht werden. Zudem sollen die Asylsuchenden auf das Coronavirus getestet werden. Nach Angaben von SOS Mediterranée befinden sich an Bord acht Personen, die positiv seien. Anschließend sollen die Einwanderer an Land können. Unter den 422 Flüchtlingen befänden sich 140 Minderjährige, ein Verletzter sowie mehrere schwangere Frauen.
Weitere Schiffe werden in Deutschland startklar gemacht
Erleichterung für Gerettete auf #OceanViking! Eben erfuhren sie von Zuweisung Augustas, Siz., als sicheren Ort. Wir sind froh, dass sie bald sicher sind, fordern aber die #EU auf, Küstenstaaten mehr zu unterstützen & Rettungskapazitäten im zentr. #Mittelmeer wiederherzustellen. pic.twitter.com/OMII14KmjP
— SOS MEDITERRANEE GER (@SOSMedGermany) February 7, 2021
Der Organisation zufolge hatten in den vergangenen Wochen hunderte Migranten Libyen aufgrund der guten Wetterbedingungen in Booten verlassen. Zuletzt habe sich die Witterung aber deutlich verschlechtert, weshalb SOS Mediterranée die Behörden aufforderte, der Ocean Viking einen Hafen zuzuweisen.
Nachdem Ende des vergangenen Jahres keine privaten Hilfsschiffe mehr im Mittelmeer unterwegs waren, war die Ocean Viking Anfang Januar zu ihrem ersten Einsatz in diesem Jahr aufgebrochen. In den kommenden Wochen werden weitere Migrantenschiffe im Mittelmeer angekommen. Darunter soll sich auch die mit Geldern der Evangelischen Kirche in Deutschland finanzierte Sea-Eye 4 befinden sowie die Mare Jonio 2, die Platz für eintausend Einwanderer bieten soll. Beide Schiffe werden derzeit in Deutschland startklar gemacht. (ls)