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„Luftbrücke Kabul“: Bündnis unter Grünen-Führung organisiert Charterflüge für Afghanen

„Luftbrücke Kabul“: Bündnis unter Grünen-Führung organisiert Charterflüge für Afghanen

„Luftbrücke Kabul“: Bündnis unter Grünen-Führung organisiert Charterflüge für Afghanen

Afghanen warten am Flughafen Kabul auf einen Flug aus dem Land Foto: picture alliance / AA | Sayed Khodaiberdi Sadat
Afghanen warten am Flughafen Kabul auf einen Flug aus dem Land Foto: picture alliance / AA | Sayed Khodaiberdi Sadat
Afghanen warten am Flughafen Kabul auf einen Flug aus dem Land Foto: picture alliance / AA | Sayed Khodaiberdi Sadat
„Luftbrücke Kabul“
 

Bündnis unter Grünen-Führung organisiert Charterflüge für Afghanen

Ein Bündnis aus Flüchtlings- und Nichtregierungsorganisationen unter der Leitung des Grünen-Politikers Erik Marquardt hat begonnen, spendenfinanzierte Evakuierungsflüge für Afghanen zu organisieren. Derweil neigt sich die Frist, in der Nato-Staaten ihre Staatsbürger ausfliegen, dem Ende. Die Flüge der Bundeswehr könnten schon am heutigen Mittwoch enden.
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BERLIN. Ein Bündnis aus Flüchtlings- und Nichtregierungsorganisationen unter der Leitung des Grünen-Politikers Erik Marquardt hat begonnen, spendenfinanzierte Evakuierungsflüge für Afghanen zu organisieren. „Wir haben einen Flieger gechartert, mit dem wir nach Kabul fliegen werden. Die Formalia sind geklärt, jetzt geht es um die Umsetzung“, heißt es auf der Homepage der Initiative „Luftbrücke Kabul“.

Das Bündnis, zu dem unter anderem der Flüchtlingsrat Hamburg, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA), Seebrücke und „Omas gegen Rechts“ gehören, stellte eine Reihe von Forderungen an die Bundesregierung. Dazu gehört unter anderem die „Erweiterung der Kriterien für die Evakuierung der Ortskräfte: Wer von den Taliban gefährdet ist, muß ausfliegen können.“ Zudem müßten alle Personen, die sich am Kabuler Flughafen befinden, ausgeflogen werden – „auch ohne Reisepaß“. Europa dürfe sich nicht weiter abschotten.

Die derzeit von der Bundeswehr betriebene Luftbrücke soll nach dem Willen des Bündnisses „lange genug aufrechterhalten werden, daß alle Gefährdeten die Möglichkeit zur Flucht haben“. Davon seien wahrscheinlich mindestens 100.000 Personen betroffen.

Nato-Staaten kündigen Ende der Evakuierung an

Unterdessen teilte die Bundeswehr auf Twitter mit, daß sie bis Stand Dienstag abend bereits über 4.650 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen habe. Am Abend brachte sie 178 Personen in die usbekische Hauptstadt Taschkent.

Derweil neigt sich die Frist, bis zu der europäische Staaten ihre Staatsbürger ausfliegen wollen, dem Ende. Frankreich kündigte an, ihre Evakuierungsmission wahrscheinlich am Donnerstag abgeschlossen zu haben. Großbritanniens Außenminister Dominic Raab sagte Sky News, daß der Löwenanteil der Briten bereits außer Landes gebracht worden seien.

Taliban wollen Ausreisen von Afghanen stoppen

Nach Gesprächen mit den anderen G7-Regierungsschef betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), ohne die Unterstützung der Amerikaner seien weitere Evakuierungsflüge nicht machbar. Washington hatte zuvor angekündigt, seine Truppen bis zum 31. August abzuziehen. Das Auswärtige Amt und die Bundeswehr äußerten gegenüber der ARD, die Flüge könnten bereits am Freitag oder Samstag eingestellt werden. Andere, nicht genannte Quellen, sprachen von einem Ende der Flüge bereits am Mittwoch.

Die Taliban hatten in der Vergangenheit bereits erklärt, nach dem 31. August werde kein Afghane das Land mehr verlassen können. Die Machtübernahme durch die Islamisten war durch den schnellen Zusammenbruch der afghanischen Armee und der Flucht der pro-westlichen Regierung binnen weniger Wochen erfolgt. (ag)

Afghanen warten am Flughafen Kabul auf einen Flug aus dem Land Foto: picture alliance / AA | Sayed Khodaiberdi Sadat
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