COVINGTON. Der US-Fernsehsender CNN hat sich mit dem Gymnasiasten Nick Sandmann auf eine außergerichtliche Entschädigungszahlung geeinigt. Sandmann hatte CNN wegen seiner irreführenden Berichterstattung über einen angeblich rassistischen Vorfall am Lincoln-Memorial in Washington vor einem Jahr verklagt.
In der Berichterstattung des Senders aus Atlanta wirkte es so, als habe Sandmann einen friedlichen Indianer, der auf seiner Trommel spielte, überheblich angegrinst. Später stellte sich nach Inaugenscheinnahme des gesamten Videos des Vorfalls heraus, daß Sandmann und andere Studenten der Covington High School aus Kentucky vielmehr von einer schwarzen Rassistengruppe mit dem Namen „Black Hebrew Israelites“ wegen ihrer Pro-Trump-Mützen angegangen wurden. Der Indianer Nathan Phillips kam dazu und provozierte seinerseits die Jungs, die am Lincoln-Memorial auf ihren Bus für die Heimreise warteten.
Weitere Verfahren gegen die Washington Post und NBC
Dennoch war der Teenager tagelang das Opfer falscher Rassismusvorwürfe. Die katholische Diözese, der die High School gehört, distanzierte sich von den Schülern. In einer Stellungnahme sagte Sandmann damals: „Ich wurde mit jedem Schimpfwort bezeichnet, das es gibt, auch als Rassist und ich lasse mir diese mobähnliche Zerstörung meines Charakters und des Rufs meiner Familie nicht gefallen.“ Er habe in sozialen Medien Gewalt- und Todesdrohungen erhalten. Auch seine Eltern bekamen Morddrohungen.
CNN verklagte er auf Schadensersatz in Höhe von 250 Millionen Dollar. Auf welche Summe sich beide Parteien nun außergerichtlich geeinigt haben, wurde nicht bekannt. Derzeit laufen noch zwei weitere Verfahren, die Sandmann gegen den Fernsehsender NBC und die Washington Post angestrengt hatte. Seine Anwältin Lin Wood kündigte eine weitere Klage gegen Phillips an, der über den Vorfall gegenüber zahlreichen Medienvertretern gelogen hatte. (tb)