ANKARA. Die türkische Regierung hat damit begonnen, erneut Tausende Migranten an die Grenze zu Griechenland zu bringen. Am Wochenende transportierten Busse rund 2.000 Menschen aus Lagern ins westtürkische Izmir, berichtete die Welt.
Bereits Ende Februar hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit dem Versprechen offener Grenzen rund 20.000 Migranten in Richtung Europa geschickt. Griechenland wehrte den Ansturm jedoch ab. Unlängst hatte der türkische Innenminister Süleyman Soylu der EU gedroht: „Wenn die Corona-Epidemie vorbei ist, werden wir keinen Migranten davon abhalten, an die türkisch-griechische Grenze zurückzukehren.“ In der Türkei halten sich zurzeit rund vier Millionen Flüchtlinge auf.
Griechenland befürchtet weitere Corona-Fälle durch Migranten
Gegenwärtig ist auch die Türkei von der Corona-Pandemie betroffen. Demnach sind dort laut Johns Hopkins University derzeit 61.000 Personen mit dem Virus infiziert, 1.300 starben infolge der Erkrankung.
Derweil habe Griechenland seine Küstenwache und Marine angewiesen, die Patrouillen zu verstärken, nachdem Geheimdienste berichteten, daß sich Flüchtlinge zur Überfahrt auf die griechischen Inseln sammelten. Es werde befürchtete, die infizierten Migranten könnten die Corona-Lage verschärfen. In dem europäischen Land sind derzeit 2.145 Einwohner erkrankt und 99 verstorben.
Die AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Alice Weidel, äußerte auf Twitter, Erdogan liefere die nächste große Flüchtlingskrise frei Haus. Zudem verbreite er auch noch verstärkt Corona-Fälle. (ag)