VALETTA. Das Rettungsschiff Sea-Watch 3 hat am Freitag weitere 42 Migranten unweit der libyschen Küste aufgenommen. Die deutsche Flüchtlingsorganisation Sea-Watch warf den maltesischen Behörden vor, seit Donnerstag nachmittag von dem Boot mit Einwanderern gewußt, aber keine Rettungsmaßnahmen eingeleitet zu haben. „Eure Untätigkeit tötet“, schrieb Sea-Watch auf Twitter mit Blick auf die maltesischen Behörden.
Bereits am Donnerstag hatte das Schiff 60 Personen an Bord genommen. Nach Angaben von Sea Watch befanden sich die Migranten zu dem Zeitpunkt in internationalen Gewässern, mehr als 24 Seemeilen von der libyschen Küste entfernt. Am Donnerstag abend kamen noch einmal weitere 17 dazu.
Die Sea-Watch 3 ist seit dem 30. Dezember wieder im Mittelmeer im Einsatz. Italienische Behörden hatten das Schiff seit Ende Juni festgesetzt, nachdem die damalige Kapitänin Carola Rackete ohne Erlaubnis in den Hafen von Lampedusa eingefahren war und dabei ein Boot der italienischen Finanzpolizei gerammt hatte. (tb)