BRISTOL. Demonstranten haben bei „Black Lives Matter“-Protesten im englischen Bristol die Statue des Abgeordneten und Sklavenhändlers Edward Colston gestürzt und im Hafenbecken versenkt. Die Demonstranten zogen am Sonnabend eine Schlinge um den Hals der Bronzefigur Colstons und brachten sie zu Fall. Daraufhin schleppten sie diese zum Hafen und warfen sie in den Fluß Avon.
Die britische Innenministerin Priti Patel verurteilte die Denkmalschändung. „Das ist ein völlig inakzeptabler Akt und spricht erneut für den Vandalismus, wie wir ihn gestern in London gesehen haben“, sagte die Abgeordnete der Konservativen Partei am Sonntag dem Sender Sky News.
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Mehr InformationenBristols Bürgermeister Marvin Rees (Labour-Partei) betonte, die Statue habe schon in vergangenen Jahren für Diskussionen gesorgt. Man müsse denjenigen zuhören, für die die Statue ein „Affront gegen die Menschlichkeit“ sei, führte er gegenüber der Zeitung Bristol Live aus. Rees hat selbst einen Einwanderungshintergrund, seine Mutter ist Britin, sein Vater Jamaikaner.
Labour-Abgeordneter lobt die Denkmalschändung
Der Unterhausabgeordnete der oppositionellen Labour-Partei, Clive Lewis, lobte auf Twitter den Abriß der Statue. „Gut. Wenn Statuen von Konföderierten entfernt werden, die einen Krieg für Sklaverei und weiße Privilegien geführt haben, warum dann nicht auch diese hier? Jemand, der für unermeßliches Blut und Leid verantwortlich ist. Wir werden den strukturellen Rassismus nie lösen, solange wir unsere Geschichte in ihrer ganzen Komplexität nicht in den Griff bekommen.“
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Mehr InformationenEdward Colston war im 17. Jahrhundert für die Königlich-Afrikanische Gesellschaft tätig, die zahlreiche Menschen versklavte. In London und weiteren Städten unterstützte er unter anderem Schulen, Krankenhäuser und Kirchen.
Auch in den USA werden immer wieder unliebsame Statuen gewaltsam entfernt. Etwa stürzten 2018 rund 250 „Antirassisten“ ein Denkmal für Soldaten der Konföderierten auf einem Universitätscampus im US-Bundesstaat North Carolina. (zit)