LOUISVILLE. Zwei Polizisten sind bei „Black Lives Matter“-Protesten in der US-amerikanischen Stadt Louisville angeschossen worden. Die beiden Beamten würden im Krankenhaus behandelt, schwebten aber nicht in Lebensgefahr. Ein Verdächtiger sei festgenommen worden, teilte Polizeichef Robert Schroeder in der Nacht zu Donnerstag mit.
Grund für die Ausschreitungen war die Ankündigung von Kentuckys Justizminister Daniel Cameron (Republikaner), keinen der am Einsatz beteiligten Beamten im Fall Breonna Taylor anzuklagen. Drei Polizisten hatten im März das Feuer auf die Wohnung der Afroamerikanerin eröffnet und sie dabei tödlich verletzt. Ihr Freund hatte zuvor auf die Sicherheitskräfte geschossen, die er für Einbrecher gehalten hatte.
Nationalgarde war vorsorglich beordert worden
Die junge Frau war daraufhin zu einem Symbol der „Black Lives Matter“-Bewegung geworden. Die Beamten hätten sich selbst verteidigt, der Schußwaffeneinsatz sei somit gerechtfertigt gewesen, begründete Cameron die Entscheidung laut dem Sender CNN. Aus Angst vor Ausschreitungen war die Nationalgarde vorsorglich nach Louisville beordert worden. Zudem waren in der Stadt Sperrungen errichtet und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt worden.
Auch in New York, Washington und Atlanta kam es zu Protesten. Bei Zusammenstößen mit der Polizei seien dabei mehrere Demonstranten festgenommen worden. Seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd im Mai kommt es immer wieder zu schweren Ausschreitungen in amerikanischen Städten, bei denen unter anderem Geschäfte geplündert oder Autos in Brand gesteckt werden. (zit)