PARIS. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hat die Schließung einer Moschee in einem Pariser Vorort angeordnet. Das islamische Gotteshaus habe auf Facebook ein Video geteilt, in dem es den Unterricht des ermordeten Lehrers Samuel Paty anprangerte, sagte Darmanin laut der Nachrichtenagentur AFP dem Sender TF1.
Der Imam der Moschee habe in dem Facebook-Video die Adresse der Schule veröffentlicht, in der Paty arbeitete. Außerdem habe er dazu aufgerufen, den Pädagogen einzuschüchtern.
Innenministerium will an Moschee Exempel statuieren
Die Islamisten stünden „nicht unbedingt in Verbindung“ mit der Tat, betonte Darmanin. Ziel der Einsätze sei aber, „eine Botschaft zu vermitteln: nicht eine Minute Aufschub für die Feinde der Republik“. Laut dem Innenministerium fanden am Montag zudem 34 Polizei-Operationen gegen Menschen und Vereinigungen statt, die dem islamistischen Spektrum nahestehen sollen.
Paty war am Freitag von einem 18jährigen Tschetschenen in der Nähe einer Schule in Conflans-Sainte-Honorine nordwestlich von Paris enthauptet worden. Der Täter hatte dabei „Allahu Akbar!“ (Allah ist groß!) gerufen. Der Geschichtslehrer hatte zuvor in seinem Unterricht das Thema Meinungsfreiheit besprochen und dabei auch Mohammed-Karikaturen gezeigt.
Die Familie des Täters sei vor acht Jahren aus Moskau nach Frankreich gekommen und habe dort Asyl beantragt, berichtete die Emma. Sie habe gemeinsam mit rund 60 weiteren Familien in einer tschetschenischen Gemeinschaft gelebt. Einer der Männer aus dieser Gruppe habe bereits 2018 aus „islamistischen Motiven“ einen Mann vor der Pariser Oper getötet und weitere Personen verletzt. (zit)