MADRID. Die Sozialisten sind bei der spanischen Parlamentswahl stärkste Kraft geworden und können erneut die Regierung bilden. Mit 123 Mandaten verbesserte die PSOE des amtierenden Regierungschefs Pedro Sánchez ihr Ergebnis von 2016 deutlich (85 Mandate).
Zusammen mit der linken Unidas Podemos (42 Sitze, minus 29) verfehlt die Partei allerdings die absolute Zahl der Sitze von 176 Mandaten. Für eine regierungsfähige Mehrheit braucht die PSOE damit die Stimmen der katalanischen oder baskischen Nationalisten.
Die Partido Popular erleidet historische Verluste
Deutlicher Sieger in der um Unabhängigkeit kämpfenden Region Katalonien wurde die Republikanische Linke (ERC) mit 15 Mandaten (plus sechs). Ihr Spitzenkandidat Oriol Junqueras sitzt derzeit wegen des Vorwurfs der Rebellion im Zuge der versuchten Abspaltung der Provinz von Spanien im Gefängnis. Die Partei des sich im belgischen Exil befindlichen Ex-Präsidenten Kataloniens, Carles Puigdemont, Junts per Catalunya, kam auf sieben Mandate. Eines weniger als vor drei Jahren.
Aus dem Stand konnte die Vox-Partei, die sich im Wahlkampf gegen illegale Einwanderung, Gender Mainstreaming und die katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen positioniert hatte, 24 Mandate erringen. Da die Partido Popular mit ihrem Spitzenkandidaten Pablo Casado mit 66 Mandaten allerdings das schlechteste Ergebnis seit ihrer Gründung einfuhr und gegenüber der vergangenen Wahl 69 Sitze verlor, reicht es nicht zu einer rechten Regierung. Auch, weil ein weiterer möglicher Koalitionspartner, die rechtsliberale Ciudadanos, zwar 25 Mandate zulegen konnte, mit 57 Sitzen aber hinter den eigenen Erwartungen zurückblieb. (tb)