Anzeige
Anzeige
ESN-Fraktion, Europa der souveränen Nationen

ORF distanziert sich: Böhmermann sorgt mit österreichfeindlichen Äußerungen für Eklat

ORF distanziert sich: Böhmermann sorgt mit österreichfeindlichen Äußerungen für Eklat

ORF distanziert sich: Böhmermann sorgt mit österreichfeindlichen Äußerungen für Eklat

Jan Böhmermann
Jan Böhmermann
Jan Böhmermann: „Haben Sie keinen Besseren?“ Foto: dpa
ORF distanziert sich
 

Böhmermann sorgt mit österreichfeindlichen Äußerungen für Eklat

Der ZDF-Moderator Jan Böhmermann hat mit österreichfeindlichen Aussagen im ORF für Wirbel gesorgt. Böhmermann sagte in dem Interview in der Sendung „Kulturmontag“ des öffentlich-rechtlichen ORF, es sei „nicht normal, daß das Land von einem 32jährigen Versicherungsvertreter mit viel Haargel“ geführt werde. Die Österreicher seien „acht Millionen Debile.“
Anzeige

Weihnachts-Abo, Weihnachtsbaum, Zeitungen

WIEN. Der ZDF-Moderator Jan Böhmermann hat mit österreichfeindlichen Aussagen im ORF für Wirbel gesorgt. Böhmermann sagte in dem Interview in der Sendung „Kulturmontag“ des öffentlich-rechtlichen ORF, es sei „nicht normal, daß das Land von einem 32jährigen Versicherungsvertreter mit viel Haargel“ geführt werde, und ergänzte: „Haben Sie keinen Besseren?“ Damit spielte er auf den 1986 geborenen österreichischen Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) an.

Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache warf er vor, daß er auf Facebook „volksverhetzende Scheiße raushaut“ und dies „kein Zustand“ sei. Als der Interviewer den Schriftsteller Thomas Bernhard zitierte, der die Österreicher einst als „sechseinhalb Millionen Debile und Tobsüchtige“ bezeichnet hatte, antwortete der ZDF-Mann: „Das Rad der Zeit hat sich ja weitergedreht: Jetzt sind es schon acht Millionen Debile.“

In der Abmoderation sagte Redakteurin Clarissa Stadler: „Der ORF distanziert sich von den provokanten und politischen Aussagen Böhmermanns. Aber wie Sie wissen, darf Satire alles und der öffentliche Rundfunk künstlerische Meinung wiedergeben.“ Für diese Distanzierung erntete der ORF Kritik.

Der Chefredakteur der Onlineausgabe der Kronen-Zeitung, Richard Schmitt, schrieb auf Twitter: „Ernsthaft? Der ORF läßt Böhmermann zehn Minuten über Österreich und die Bundesregierung herziehen und meint dann, ‘wir distanzieren uns’.“ Kurz darauf ergänzte er: „Wir Österreicher wären also ‘acht Millionen Debile’ – der kleine spießige Clown aus Deutschland hat im ORFwieder eine Plattform zur Österreich-Beschimpfung gefunden. Und der ORF-Redakteur lächelt dazu.“ Zudem kritisierte er ORF-Moderator Armin Wolf, die Sendung „ohne jede Form einer Distanzierung“ zu verbreiten.

Auch Böhmermann kritisierte den ORF für seine Distanzierung. „Köstlicher Witz/Satire beim ‘Kulturmontag’ im ORF gerade, sich nach einem gesendeten Interview ausdrücklich vom Interviewten distanzieren und Wörter beziehungsweise Satzteile wegpiepsen. War doch ein Witz/Satire, oder? Weil, befürchte: nein. Oh Gott, oh Gott Österreich, ey.“

Allerdings wurden bei dem Interview mit Böhmermann keine Wörter „weggepiepst, wie der Standard klarstellte. Dies tat der ORF nachträglich bei einem Satirebeitrag in der Mediathek. Darin legten die Kabarettisten einem ORF-Sportmoderator den Satz über Strache in den Mund: „Vom Neonazi zum Sportminister, eine typisch österreichische Karriere.“ In der Mediathek wurde der Begriff „Neonazi“ mit einem Piep übertönt. (ls)

Jan Böhmermann: „Haben Sie keinen Besseren?“ Foto: dpa
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag