STRASSBURG. Nach dem radikal-islamischen Terroranschlag in Straßburg sucht die Polizei weiter nach dem Täter. Wie Frankreichs Innenminister Christopfe Castaner laut The Local am frühen Mittwoch morgen mitteilte, starben bei der Attacke mindestens drei Personen. 13 weitere wurden verletzt, acht von ihnen schwer. Laut Staatsanwaltschaft rief der Attentäter „Allahu Akbar“.
Der mutmaßliche Täter, Chérif C., eröffnete gegen 20 Uhr an mehreren Orten nahe des Weihnachtsmarktes in der Innenstadt das Feuer. Anschließend habe er sich zweimal einen Schußwechsel mit Sicherheitskräften geliefert. Danach sei er mit einem Taxi geflohen. Der Fahrer berichtete, der Verdächtige sei verletzt.
French BRI (Research and Intervention Brigade) police hunt for the gunman who escaped after killing three people in a shooting at a Christmas market in Strasbourg
📷 Sebastien Bozon pic.twitter.com/GR34yI0Zqv
— AFP news agency (@AFP) December 12, 2018
Verdächtiger in Deutschland verurteilt und abgeschoben
Der Nachrichtenagentur dpa zufolge wurde der Mann mit nordafrikanischen Wurzeln 1989 in Straßburg geboren. Das Amtsgericht Singen verurteilte ihn zu einer Gefängnisstrafe, die er in Deutschland verbüßte. Anschließend sei er 2017 aus Deutschland abgeschoben worden.
Auch in Frankreich saß er in Haft. Der Straßburger Bürgermeister, Roland Ries, sprach von einer „umfangreichen kriminellen Vergangenheit“. Die Polizei führte Chérif C. in der „Fiche S“, einer sogenannten Gefährderakte. Beamte wollten ihn Dienstag früh in seiner Wohnung im Stadtzentrum festnehmen, trafen ihn aber nicht an. Bei der Durchsuchung stellte die Polizei mehrere Granaten sicher, meldete die Nachrichtenagentur AFP.
Die französische Regierung ließ nach dem Anschlag die höchste nationale Sicherheitswarnstufe ausrufen. Die Grenzen würden verstärkt kontrolliert, erläuterte Innenminister Castaner. Auch gälten verstärkte Sicherheitsmaßnahmen an Weihnachtsmärkten. Die französischen Behörden suchen mit mehr als 350 Einsatzkräften und mehreren Hubschraubern nach dem Mann.
Die deutsche Bundespolizei kontrolliert mehrere Grenzübergänge zwischen Deutschland und Frankreich. Pendler müßten sich auf Wartezeiten von bis zu 90 Minuten einstellen, sagte ein Sprecher der dpa. (ls)