PARIS. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat US-Präsident Donald Trump wegen der Verhängung von Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU scharf kritisiert. „Ökonomischer Nationalismus führt zu Krieg. Das ist genau das, was in den 1930er-Jahren passiert ist“, sagte Macron laut der Nachrichtenganetur AP. „Wirtschaftlicher Nationalismus“ bestrafe alle, auch die USA. Die Entscheidung von Trump sei „ein Fehler“.
Gleichzeitig appellierte der Staatspräsident an Trump, Verhandlungen mit der EU, China und Japan zur Stärkung der Regeln der Welthandelsorganisation aufzunehmen. Sein Finanzminister Bruno Le Maire hatte am Donnerstag noch Handelsgespräche mit den USA ausgeschlossen, so lange die Strafzölle in Kraft seien. „Wir lehnen es ab, unter Druck zu verhandeln“, betonte er.
Bundesregierung: Entscheidung ist rechtswidrig
Auch Bundeskanzlerin Merkel wählte zur Entscheidung Trumps harte Worte. „Wir halten diese einseitige Maßnahme für rechtswidrig, die angeführten Gründe der nationalen Sicherheit tragen nicht“, ließ sie über ihren Sprecher Steffen Seibert ausrichten. Eine solche Politik berge die Gefahr von „Eskalationsspiralen, die im Ergebnis allen schaden“. Man werde nun innerhalb der EU Vorbereitungen treffen, „mit entsprechenden Gegenmaßnahmen reagieren zu können“.
Am 1. Juni sind Zölle auf Stahlimporte aus der EU in Höhe von 25 Prozent und auf Aluminiumimporte in Höhe von zehn Prozent in Kraft getreten. US-Handelsminister Wilbur Ross hatte die Maßnahme bereits im März beschlossen. Trump hatte der EU nach Gesprächen aber einen vorübergehenden Aufschub gewährt. (tb)