BUENOS AIRES. Der argentinische Senat hat gegen die Legalisierung von Abtreibung gestimmt. Mit 38 zu 31 Stimmen votierten die Senatoren gegen einen Entwurf, der Kindstötungen im Mutterleib in den ersten 14 Wochen der Schwangerschaft erlaubt hätte. In einer 15stündigen Marathondebatte ergriffen 64 der 72 Senatoren das Wort, berichtete die Zeitung La Nación.
Im Juni hatte die Abgeordnetenkammer mit knapper Mehrheit für die Legalisierung gestimmt. Präsident Mauricio Macri hatte vor der Abstimmung angekündigt, kein Veto gegen den Beschluß des Parlaments einzulegen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos sprachen sich Mitte Juli 49 Prozent der Argentinier gegen eine Legalisierung aus. 40 Prozent waren dafür.
Abtreibungsbefürworter machten nach der verlorengegangen Abstimmung die katholische Kirche verantwortlich. „Die Kirche hat Druck auf Senatoren ausgeübt, gegen das Gesetz zu stimmen“, zitiert der Guardian das Gründungsmitglied der Bewegung „Ni una menos“ (Auch nicht eine weniger), Ana Correa. Abtreibung ist in der Heimat von Papst Franziskus nur in Fällen von Vergewaltigung erlaubt oder wenn das Leben beziehungsweise die Gesundheit der Mutter in Gefahr ist. (tb)