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Einwanderung: Mehr Moslems als Katholiken an Wiener Pflichtschulen

Einwanderung: Mehr Moslems als Katholiken an Wiener Pflichtschulen

Einwanderung: Mehr Moslems als Katholiken an Wiener Pflichtschulen

Schüler mit Einwanderungshintergrund
Schüler mit Einwanderungshintergrund
Schüler mit Einwanderungshintergrund Foto: dpa
Einwanderung
 

Mehr Moslems als Katholiken an Wiener Pflichtschulen

In Wien besuchen mehr Moslems eine Pflichtschule als Katholiken. An Grundschulen und Neuen Mittelschulen in der österreichischen Hauptstadt seien 31.984 moslemische und 29.894 katholische Schüler angemeldet. Eine Initiative von Politikern und Wissenschaftlern fordert nun, das Fach Religion flächendeckend durch „Ethik und Religionen“ zu ersetzen.
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WIEN. In Wien besuchen mehr Moslems eine Pflichtschule als Katholiken. An Grundschulen und Neuen Mittelschulen in der österreichischen Hauptstadt seien 31.984 moslemische und 29.894 katholische Schüler angemeldet, berichtet die Tageszeitung Kurier unter Berufung auf Daten des Stadtschulrats Wien. Dahinter folgten 15.531 konfessionslose und 9.985 serbisch-orthodoxe Kinder.

Eine Initiative von Politikern und Wissenschaftlern in Wien fordert aufgrund der Zunahme nicht-christlicher Schüler, das Fach Religion flächendeckend durch „Ethik und Religionen“ zu ersetzen. „Das gemeinsame Reden über Philosophie und Religion kann einen wesentlichen Beitrag zur Integration leisten. Im christlichen Religionsunterricht hat sich da immerhin schon vieles positiv entwickelt, weil dort auch über andere Religionen gesprochen wird“, begründeten der Bildungssprecher der Grünen im Nationalrat, Harald Walser, und der Theologe Anton Bucher ihren Vorstoß.

Tendenz zur Radikalisierung

Der ehemalige Schulleiter eines Gymnasiums in Wien, Michael Jahn, sagte bei der Präsentation des Konzepts der Initiative „Religion ist Privatsache“ am Dienstag, Österreich brauche das Fach mehr denn je. „Denn wenn man Ethik ernst nimmt, stellt man fest, daß alle Kulturen und Religionen vergleichbare Grundsätze haben. Auch im Koran gibt es ähnliche Regeln wie bei Immanuel Kant und im Christentum.“

Der Soziologe Kenan Güngör forderte gegenüber dem Kurier darüber hinaus „eine demokratische Schule“, denn „nur eine Stunde über Themen reden, reicht nicht“. Kinder müßten lernen, Kompromisse einzugehen. Das sei die Voraussetzung für Empathie mit anderen Gruppen, fügte Güngör hinzu. „Das wird allen gut tun, nicht nur Muslimen. Denn wir sehen auch bei österreichischen Jugendlichen eine Tendenz zur politischen Radikalisierung.“ (ls)

Schüler mit Einwanderungshintergrund Foto: dpa
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