NIZZA. Bei einem Terrorattentat im französischen Nizza sind nach bisherigem Stand mindestens 84 Menschen getötet worden. Mehr als hundert weitere Personen wurden verletzt, zahlreiche davon schwer. Kurz nach dem Feuerwerk aus Anlaß des Nationalfeiertags war ein Lastwagen am Donnerstag gegen 23 Uhr mit voller Absicht in die Menschenmenge auf der Promenade der südfranzösischen Küstenstadt gerast. Er hinterließ auf einer Strecke von zwei Kilometern eine Spur der Verwüstung. Dutzende Tote und Verletzte lagen danach auf der Straße.
Präsident François Hollande sagte in einer ersten Reaktion, der „terroristische Charakter“ des Anschlags könne nicht geleugnet werden. Der LKW-Fahrer wurde von der Polizei während eines Schußwechsels getötet. Einigen britischen Medien zufolge soll er während der Tat „Allahu Akbar“ (Allah ist groß) gerufen haben. Bestätigt wurde dies von offizieller Seite jedoch bislang nicht. Er soll tunesischer Herkunft sein.
„Schlimmste Tragödie in der Geschichte Nizzas“
In #Nizza ist ein LKW in eine Menschenmenge gerast. Behörden sprechen v. etwa 60 Toten. @gutjahr hat die Tat gefilmt pic.twitter.com/h1RpN7MddM
— tagesschau (@tagesschau) 14. Juli 2016
Christian Estrosi, Präsident der Region Provences-Alpes-Côte d’Azur, schrieb auf Twitter, es handle sich um die „schlimmste Tragödie in der Geschichte Nizzas“. Laut mehreren Berichten soll der 31 Jahre alte Attentäter auch aus dem Fahrerhaus heraus geschossen haben. Die Polizei fand mehrere Waffen im LKW, dabei soll es sich aber um Attrappen handeln.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteilte die Tat als „massenmörderischen Anschlag“. Deutschland trauere mit Frankreich, sagte sie am Freitag auf dem Asem-Gipfel in Ulan-Bator. Man werde den Terror gemeinsam bekämpfen. „Ich bin sehr überzeugt, daß wir trotz aller Schwierigkeiten den Kampf gewinnen werden.“ (krk)