NEW YORK. Twitter hat dem Dienstleister Dataminr untersagt, amerikanische Geheimdienste mit Daten zu versorgen. Damit verlieren diese den Zugang zu einer umfangreichen Twitter-Analyse-Anwendung. Der Service analysiert Twitter-Nachrichten und warnt Kunden zum Beispiel vor Terroranschlägen. Das berichtete die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf das Wall Street Journal.
Twitter teilte demnach mit, Auswertern seiner Daten sei es grundsätzlich untersagt, Informationen an Regierungsstellen für Überwachungszwecke zu liefern. „Die Daten sind größtenteils öffentlich und die US-Regierung kann offen zugängliche Profile selbst im Blick behalten, so wie jeder Nutzer das kann“, zitierte die Zeitung das Unternehmen.
Verhältnis zwischen Internet-Firmen und Regierung gereizt
Dataminr ist der einzige Dienstleister, der Echtzeit-Zugriff auf alle Twitter-Nachrichten hat und diese auswertet. Zuletzt alarmierte der Anbieter beispielsweise seine Kunden schnell über die Terroranschläge in Paris und Brüssel. Twitter ist mit fünf Prozent an Dataminr beteiligt.
In den vergangenen Jahren hat sich das Verhältnis zwischen amerikanischen Internet-Firmen und der Regierung verschlechtert. Hauptgrund dafür waren die Enthüllungen von Edward Snowden, der die weltweite Überwachung durch amerikanische Geheimdienste aufdeckte. (ls)