DÜSSELDORF. Haben die Behörden versucht, die massiven sexuellen Übergriffe von Ausländern auf Frauen in der Kölner Silvesternacht zu vertuschen? Nein, meint Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD). „Der Vorwurf der Vertuschung ist aus der Luft gegriffen“, sagte der Sozialdemokrat vor dem Untersuchungsausschuß des Landtags.
Damit widersprach er einem Kölner Kriminalkommissar, der in der vergangenen Woche ausgesagt hatte, der Begriff „Vergewaltigung“ sei auf Wunsch des Innenministeriums aus einer Polizeimeldung gestrichen worden. Zudem wies er eine Verantwortung seiner Behörde für die Übergriffe von sich. „Ich bleibe dabei: Dieses Phänomen war im Vorfeld nicht vorhersehbar.“
Jäger sieht sich in keiner Mitschuld
Bis zum dritten Januar habe niemand erahnen können, was auf der Domplatte wirklich passiert sei. Auch sei niemals versucht worden, die Herkunft der Tatverdächtigen zu verschleiern.
Die Kölner Polizei hatte am 1. Januar in einer Pressemitteilung noch von einem „weitgehend friedlichen“ Verlauf gesprochen, obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits Informationen über die Sex-Attacken vorlagen. Auch die Herkunft der Täter wurde erst genannt, nachdem das Ausmaß der Gewalt gegen die Frauen bekannt wurde.
In der Silvesternacht waren in Köln Hunderte Frauen von zumeist nordafrikanischen Männern angegriffen, belästigt, bedroht und vergewaltigt worden. Der damalige Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers war am 8. Januar von Jäger in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden.
Unterdessen beweist ein nun veröffentlichtes Video, welche Zustände in der Tatnacht rund um den Hauptbahnhof herrschten:
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(ho)