BASTIA. Rund 500 Menschen haben Sonntagmorgen vor der Präfektur im französischen Bastia gegen einen Gewaltexzeß mehrerer moslemischer Familienangehöriger demonstriert. „Zu den Waffen, denn wir sind hier zu Hause“, riefen die Demonstranten laut der Tageszeitung Le Monde, während die Polizei die Kundgebung auflöste.
Auslöser war die Attacke mehrerer nordafrikanischer Familienangehöriger auf eine Gruppe Jugendlicher. Diese soll am Samstag abend in der Gemeinde Sisco auf Cap Corse, einer Halbinsel im Norden Korsikas, Fotos badender Frauen in Burkinis geschossen haben. Die Männer der drei moslemischen Familien sollen die Jugendlichen daraufhin mit Harpunen, Messern, Flaschen und Steinen attackiert haben.
Des corses scandent „On est chez nous !“, dans le quartier des agresseurs, à Lupino. #Sisco #Corse pic.twitter.com/QFDUqR8sOI
— Betty De Beketch (@betty_debeketch) 14. August 2016
Die Auseinandersetzung hatte sich weiter zugespitzt, als Angehörige der verletzten Jugendlichen am Strand eintrafen und die Moslems angriffen. Zudem zündeten sie drei Autos der Familien an. Rund 100 Polizisten beendeten die Schlägerei schließlich.
Schwangere unter den Verletzten
Unter den fünf Verletzten befindet sich auch eine schwangere Frau, sagte der französische Innenminister Bernard Cazeneuve der Nachrichtenagentur AFP. Der Streit sei dadurch entstanden, weil die Jugendlichen Fotos der Frauen geschossen hatten, sagte ein junges Mädchen, das die Szene beobachtet haben soll, berichtete Le Monde.
Die Gemeinde Sisco hat als Reaktion auf die gewaltsame Auseinandersetzung am Sonntag abend per Eilbeschluß das Tragen von Burkinis am Strand verboten. Weil die Gemeinde weitere Auseinandersetzungen fürchtet, wurde die Gendarmerie mit den Ermittlungen betraut. (ls)