ATHEN. Die griechische Regierung will die Flüchtlingslager in Idomeni und im Hafen von Piräus bis zum Wochenende räumen lassen. Das meldete die Nachrichtenagentur dpa in Bezug auf das griechische Staatsfernsehen ERT. Bisher hatten sich Tausende Einwanderer geweigert, mit bereitgestellten Bussen in organisierte Lager umzusiedeln.
Reporter berichteten der Agentur, Flüchtlingshelfer rieten den Menschen, trotz der katastrophalen Lage in den überfüllten Camps den Aufforderungen nicht zu folgen. Nur wenn die Menge zusammenbliebe und die Welt ihr Elend sehe, könnten sie nach Mitteleuropa weiterreisen, begründeten einige Fluchthelfer ihre Aktionen in den Lagern nahe der mazedonischen Grenze. Dort hatten sich nach der Schließung der „Balkan-Route“ immer mehr Einwanderer gesammelt. Im Überseehafen Piräus leben noch 5.000, in Idomeni 12.000 Einwanderer.
Unterdessen sperren aufgebrachte Einwanderer die Eisenbahnverbindung nach Mazedonien seit 15 Tagen, um ihrer Forderung nach Öffnung der Grenze Nachdruck zu verleihen. Immer wieder wird auch die wichtige Europastraße 75 (E-75) kurz vor dem Grenzübergang nach Mazedonien bei Evzoni blockiert. Auch hier sollen Fluchthelfer die Proteste organisieren, berichteten Reporter vor Ort. Seit März stacheln linke Asylaktivisten die Menge dazu auf, das Angebot der griechischen Regierung auszuschlagen und nach Mazedonien weiterzuziehen. (mv)