PARIS. Bereits vor seiner offiziellen Veröffentlichung hat das neue Buch des Schriftsteller Michel Houellebecq die französische Gesellschaft polarisiert. Im Roman „Unterwerfung“ – eine wörtliche Übersetzung des Wortes „Islam“ – schildert Houellebecq aus der Perspektive des jungen Literaturwissenschaftlers François die Umgestaltung der französischen Gesellschaft im Jahr 2022.
Nach einem Bürgerkrieg einigt sich ein Allparteienbündnis gegen den Front National auf einen moslemischen Kandidaten, um eine Präsidentschaft der FN-Chefin Marine Le Pen zu verhindern. Der neue Präsident Mohammed Ben Abbes, der als intelligent und hochgebildet beschrieben wird, treibt schrittweise die Islamisierung der Gesellschaft voran, beschrieben aus der Sicht des naiven François.
Der Mensch findet sein Glück in der Unterwerfung
Der Wissenschaftler darf nach den neuen Statuten der „Islamischen Universität Sorbonne“ nicht mehr unterrichten. Jüdische Studenten verschwinden. Auf der Straße tragen die Frauen keine Röcke oder Kleider, sondern nur noch Hosen und Kopftücher. Abbes errichtet nach Vorbild des antiken Roms ein neues Großreich im Mittelmeerraum. Zu diesem Zweck werden neben den französischsprachigen Ländern Marokko, Tunesien und Algerien auch die Türkei in die Europäische Union aufgenommen.
Das Land wird deindustrialisiert und die Vielweiberei eingeführt. Der Protagonist trifft auf den ehemaligen Rechtsintellektuellen Robert Rediger, der nun als islamischer Konvertit zu neuem Ansehen gekommen ist. Rediger empfängt ihn in seinem Haus, wo er gerade die Verlobung mit einer fünfzehnjährigen Nebenfrau feiert. Redigers Antwort an den fragenden François: der Mensch findet sein Glück naturgemäß in der absoluten Unterwerfung. (FA)
Der Roman „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq erscheint in deutscher Übersetzung am 16. Januar. Bestellen sie jetzt über den Buchversand der JUNGEN FREIHEIT.