BERN. Die rechtskonservative Schweizerische Volkspartei ist der große Gewinner der Nationalratswahlen. Laut einer ersten Hochrechnung konnte die Partei 65 der 200 Mandate gewinnen. Großer Verlierer sind Grüne und Grünliberale. Zweitstärkste Kraft wurden mit 44 Sitzen (minus zwei) die Sozialdemokraten. Zulegen konnte dagegen auch die rechtsliberale FDP. Sie erreicht nun 33 Sitze (plus drei). Die christdemokratische CVP erhielt 28 Mandate (minus eins)
Landesweit kann die SVP mit etwa 28 Prozent der Stimmen rechnen. Dies sind 1,4 Prozentpunkte mehr als bei der vergangenen Wahl. In jedem Kanton wurden je nach Bevölkerungsgröße die Sitze für den Nationalrat separat gewählt. Aus diesem Grund schlagen sich auch leichte prozentuale Gewinne und Verluste in der Sitzverteilung deutlich wieder.
SVP in Regierung bisher unterrepräsentiert
Die SVP, die während des Wahlkampfes eine Verschärfung des Asylrechts gefordert hatte, zeigte sich erfreut über den Wahlsieg. „Es ist ein klares Votum für die SVP, die die Migrationsfrage thematisiert hat“, sagte Parteichef Toni Brunner.
Die aus sieben Ministern bestehende Schweizer Regierung (Bundesrat) setzt sich traditionell aus Vertretern der größten Parteien zusammen. Obwohl der SVP zwei Sitze zustehen würden, verhinderten die anderen Parteien bisher einen zweiten SVP-Minister. Die FDP machte bereits klar, daß sie einen zweiten Sitz im Bundesrat für die SVP unterstützt. Sozialdemokraten und Linke lehnen dies trotz des SVP-Wahlerfolgs bisher ab.
Voraussichtlich vertreten sein wird im neuen Parlament auch der Chefredakteur des Schweizer Wochenmagazins Weltwoche, Roger Köppel. (ho)