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Schlesien: Polnischer Politiker beschimpft deutsche Schüler

Schlesien: Polnischer Politiker beschimpft deutsche Schüler

Schlesien: Polnischer Politiker beschimpft deutsche Schüler

Bartłomiej Morawski
Bartłomiej Morawski
Bartłomiej Morawski: Rechtfertigt seine Einlassungen Foto: Facebook/Bartłomiej Morawski
Schlesien
 

Polnischer Politiker beschimpft deutsche Schüler

Im schlesischen Krappitz ist es am vergangenen Wochenende zu einem deutschenfeindlichen Vorfall gekommen. Ein Politiker der konservativen Partei Recht und Gerechtigkeit beschimpfte zwei Schüler der deutschen Minderheit während einer Kulturveranstaltung und untersagte den Jugendlichen ein deutsches Lied zu singen.
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KRAPPITZ. Im schlesischen Krappitz (Krapkowice) ist es am vergangenen Wochenende zu einem deutschenfeindlichen Vorfall gekommen. Während einer Kulturveranstaltung unterbrach der Parlamentskandidat der konservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Bartłomiej Morawski, den Vortrag zweier Schüler der deutschen Volksgruppe mit den Worten: „Hier ist Polen!“

In der Turnhalle der örtlichen Schule „in Anwesenheit von 200 Personen attackierte er das mit deutschsprachigem Repertoir auftretende Duett. Er verbot den Künstlern das Weitersingen auf deutsch, er wünsche das nicht“, berichtete die Pressesprecherin der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien (SKGD), Joanna Hassa, laut der Zeitung Gazeta Wyborcza.

Empörung bei der deutschen Minderheit

Die Jugendlichen seien erschrocken und schockiert gewesen und hätten erst lange nach dem Vorfall wieder die Fassung zurückgewonnen. Die Gesellschaft ist die Interessenvertretung der deutschen Volksgruppe im Bezirk Oppeln. „Wir sind schockiert und empört. Ein solches Verhalten eines Parlamentskandidaten gegenüber 16jährigen Kindern ruft unser entschiedenes Nein hervor!“, heißt es in einer von der SKGD verbreiteten Stellungnahme. Man behalte sich rechtliche Schritte vor.

Dem PiS-Wahlkämpfer Morawski, der ein in Polen bekannter Schauspieler ist, hielt die Vereinigung eine „niedrige persönliche Kultur“ vor. Ebenso kenne er offenbar die Artikel der polnischen Verfassung nicht. Diese garantiere den zu einer nationalen Minderheit gehörenden polnischen Bürgern die Freiheit, die eigene Sprache, Bräuche und Traditionen zu bewahren sowie die eigene Kultur zu entwickeln.

Morawski sagte der Gazeta Wyborcza, der ganze Vorfall sei „aufgeblasen“, er habe sich nichts vorzuwerfen. Das sei schließlich keine Veranstaltung der deutschen Minderheit gewesen. Der 48jährige gebürtige Krappitzer steht auf Platz 17 der PiS-Wahlliste und bemüht sich zum zweitenmal um ein Sejm-Mandat bei den am Sonntag stattfindenden Wahlen. (ru)

Bartłomiej Morawski: Rechtfertigt seine Einlassungen Foto: Facebook/Bartłomiej Morawski
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