Anzeige
Anzeige

Staatsschuldenkrise: Ökonomen rechnen mit Grexit

Staatsschuldenkrise: Ökonomen rechnen mit Grexit

Staatsschuldenkrise: Ökonomen rechnen mit Grexit

Euro
Euro
Die griechische Regierung möchte von der Euro-Gruppe weitere Hilfszahlungen, doch nicht um jeden Preis Foto: picture alliance/chromorange
Staatsschuldenkrise
 

Ökonomen rechnen mit Grexit

Vor dem entscheidenden EU-Krisengipfel am kommenden Sonntag stellen sich immer mehr Ökonomen auf einen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone ein. Kommt es nicht zu einer Einigung mit den Gläubigern, droht dem südosteuropäischen Land die Staatspleite.
Anzeige

ATHEN. Vor dem entscheidenden EU-Krisengipfel am kommenden Sonntag stellen sich immer mehr Ökonomen auf einen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone ein. Die Regierung in Athen muß den Gläubigern bis Mitternacht eine Liste mit Reformvorschlägen vorlegen, um Hilfen aus einem dritten Rettungspaket erhalten zu können. Kommt es nicht zu einer Einigung, droht dem südosteuropäischen Land die Staatspleite.

Nach Analysen der Commerzbank liegt die Gefahr eines „Grexit“ bei 70 Prozent. Die Eurozone würde dadurch gestärkt, folgerte der leitende Anlagestratege der Bank, Chris-Oliver Schickentanz. Er könnte sich als „reinigendes Gewitter erweisen“, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Auch der Chefvolkswirt der Unicredit-Gruppe Erik Nielsen kam zu dem Schluß, das Risiko eines Grexit sei durch das Referendum deutlich gestiegen. Es sei mit einem chaotischen Euro-Austritt zu rechnen, der schon in den kommenden Tagen beginnen könne, hieß es in einer Studie der Bank.

Rückhalt für Tsipras schwindet

Am vergangenen Sonntag hatte sich eine Mehrheit der Griechen in einem Referendum gegen weitere Sparmaßnahmen der Regierung ausgesprochen. Griechenlands Gläubiger hatten jedoch bereits zuvor deutlich gemacht, daß Reformen eine unabdingbare Voraussetzung für weitere finanzielle Hilfen seien. Eine Staatspleite hätte auch einen Kollaps der wichtigsten Banken zur Folge, da diese nur noch durch Notkredite der Europäischen Zentralbank mit Liquidität versorgt werden.

Derweil schwindet auch der Rückhalt des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras in den eigenen Reihen. Mehrere Abgeordnete von Syriza sprachen sich gegen neue Sparmaßnahmen aus. Tsipras solle keinen Reformen zustimmen, die das Wirtschaftswachstum behindern könnten, forderte Energieminister Panagiotis Lafazanis gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. (fl)

 

Die griechische Regierung möchte von der Euro-Gruppe weitere Hilfszahlungen, doch nicht um jeden Preis Foto: picture alliance/chromorange
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

aktuelles