RIAD. Saudi-Arabien hat einen stärkeren Kampf gegen Atheisten im Land angekündigt. In einer Überarbeitung der bestehenden Anti-Terror-Gesetze heißt es, der „Ruf nach atheistischem Gedankengut in jeder Form oder die Infragestellung der Grundsätze der islamischen Religion“ werde künftig noch schärfer verfolgt.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zeigte sich besorgt über die Entwicklung. „Die saudischen Behörden haben Kritik an ihrer Politik nie toleriert“, sagte der Sprecher für den Nahen Osten, Joe Stork. Jetzt werde jedoch fast jede kritische Meinungsäußerung unter Terrorismusverdacht gesetzt.
Mitglied im UN-Menschenrechtsrat
Zugleich kündigte der saudi-arabische König an, neben Al-Kaida künftig auch die libanesische Hisbollah sowie die Muslimbrüder zu Terrororganisationen zu erklären. Personen, die diese Gruppen in irgendeiner Form unterstützten, sollen künftig als Terroristen behandelt werden.
In Saudi-Arabien ist der Wahhabismus, eine besonders fundamentalistische Strömung im sunnitischen Islam, Staatsreligion. Alle anderen Glaubensrichtungen in dem Land werden streng verfolgt. Der Besitz der Bibel oder anderer christlicher Symbole ist verboten. International ist die Glaubensunterdrückung offenbar kein Problem. Das Land ist bis heute neben China und Kuba Mitglied im UN-Menschenrechtsrat. (ho)