KIEW/MOSKAU. Rußland hat nach Angaben der Ukraine die Gaslieferungen ausgesetzt. Die Regierungen in Kiew und Moskau versicherten jedoch, die Energieversorgung der EU sei nicht gefährdet. „Eine Gefährdung der Versorgungssicherheit in Deutschland können wir auch durch die neue Entwicklung nicht erkennen“, sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums.
Hintergrund ist der Streit zwischen der Ukraine und Rußland über den Gaspreis. Kiew muß seit dem 1. April dieses Jahres 485 US-Dollar statt 268,5 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter Gas zahlen.
Schwere Gefechte im Osten des Landes
Die ukrainische Regierung weigert sich jedoch, die Preiserhöhung von 44 Prozent zu bezahlen. Der staatliche ukrainische Gasversorger Naftogaz kündigte am Montag rechtliche Schritte gegen die neuen Preise an. Im Gegenzug verklagt der russische Gas-Exporteur Gazprom die Regierung in Kiew auf Zahlung von 4,5 Milliarden Dollar, die das Land dem Unternehmen noch schulde.
Unterdessen spitzt sich die Situation in den von Separatisten gehaltenen Regionen im Osten des Landes weiter zu. Die Milizen schossen am Wochenende ein schweres Transportflugzeug der ukrainischen Armee beim Landeanflug auf den Flughafen Lugansk ab. 49 Soldaten wurden dabei getötet.
Zugleich setzte die Regierungstruppe ihre Offensive gegen die selbsternannten „Volksmilizen“ fort. Die Separatisten verloren nach eigenen Angaben knapp 100 Kämpfer bei Gefechten mit der Armee. Mittlerweile besitzen die Milizen nach Angaben der Kiewer Regierung nun auch schwere Waffen aus russischen Armeebeständen. (ho)