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Konflikt in der Ukraine: Rußland gewährt Janukowitsch Asyl

Konflikt in der Ukraine: Rußland gewährt Janukowitsch Asyl

Konflikt in der Ukraine: Rußland gewährt Janukowitsch Asyl

Wiktor Janukowitsch und Wladimir Putin
Wiktor Janukowitsch und Wladimir Putin
Wiktor Janukowitsch und Wladimir Putin 2012: Spannungen auf der Krim Foto: picture alliance/dpa
Konflikt in der Ukraine
 

Rußland gewährt Janukowitsch Asyl

Die russische Regierung hat dem gestürzten ukrainischen Präsidenten, Wiktor Janukowitsch, Asyl gewährt. Unterdessen spitzt sich die Situation auf der mehrheitlich von Russen bewohnten Halbinsel Krim weiter zu.
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KIEW. Die russische Regierung hat dem gestürzten ukrainischen Präsidenten, Wiktor Janukowitsch, Asyl gewährt. Wie russische Nachrichtenagenturen am Donnerstag berichteten, kam Rußland damit der Bitte des vergangene Woche vom Parlament abgesetzten Präsidenten nach, der sich von „Extremisten“ im eigenen Land bedroht sieht. Janukowitsch hält sich weiterhin für den legitimen Präsidenten der Ukraine und nannte den Parlamentsbeschluß zu seiner Absetzung rechtswidrig. „Ich betrachte mich nach wie vor als das legitime Staatsoberhaupt, das auf der Grundlage einer freien Willensbekundung der ukrainischen Führung gewählt wurde“, sagte er in einem Appell an das ukrainische Volk.

Am Montag hatte die ukrainische Übergangsregierung einen Haftbefehl gegen Janukowitsch erlassen. Laut Berichten russischer Medien soll er sich derzeit in einem Sanatorium in der Nähe von Moskau aufhalten. Einen Tag vor seiner Absetzung durch das Parlament hatte er nach Berichten ukrainischer Medien versucht, mit einem Privatflugzeug vom Flughafen Donezk aus das Land zu verlassen. Sicherheitskräfte hätten ihn daran gehindert.

Angespannte Lage auf der Krim

Rußland hat unterdessen 150.000 Soldaten im Grenzgebiet zur Ukraine stationiert. Zudem hat Präsident Wladimir Putin die russische Luftwaffe an der Grenze in Alarmbereitschaft versetzt. Dies ist eine Reaktion auf verschärfte Spannungen auf der mehrheitlich von Russen besiedelten Krim-Halbinsel. Dort hält seit Donnerstagmorgen eine Gruppe von etwa 50 pro-russischen Aktivisten unter dem Namen „Selbstverteidigungskräfte der russischsprachigen Bevölkerung“ das Parlament in der Regionalhauptstadt Simferopol besetzt.

Sie haben Verhandlungen mit dem Ministerpräsidenten der Krim, Anatoli Mogiljow bisher abgelehnt. Die halbautonome Republik Krim ist die einzige der 24 ukrainischen Regionen (Oblasts), in der Russen die Mehrheit bilden. Die Minderheit der muslimischen Krim-Tataren fürchtet eine Abspaltung der Krim von der Ukraine und eine Annäherung an Rußland. Die vormals zu Rußland gehörende Halbinsel fiel erst 1954 an die Ukraine. Derzeit berät das Regionalparlament der Krim über eine Abspaltung von der Ukraine.

17 Prozent der Ukrainer sind Russen

Zusätzlich sorgt ein Beschluß des ukrainischen Parlaments für Spannungen, der das Russische in den mehrheitlich russischprachigen Regionen als Amtssprache verbietet. In der westukrainischen Stadt Lviv haben Bürger daraufhin einen Tag der russischen Sprache aus Solidarität mit ihren russischsprachigen Landsleuten ausgerufen. Selbst der Fernsehsender des ukrainischen Millionärs und Janukowitsch-Gegners Petro Poroschenko schloß sich der Kampagne an und strahlte seine Abendnachrichten in Russisch aus.

„Nichts und niemand kann uns auseinanderdividieren“, hieß es in einer Erklärung des Senders. Poroschenko gilt als ernstzunehmender Kandidat für die am 25. Mai stattfindenden Präsidentschaftswahlen. Während ethnische Russen nur etwa 17 Prozent der ukrainischen Bevölkerung ausmachen, sprechen auch viele ethnische Ukrainer Russisch als Muttersprache. (tb)

Wiktor Janukowitsch und Wladimir Putin 2012: Spannungen auf der Krim Foto: picture alliance/dpa
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