Rußland hat gedroht, auf verschärfte EU-Sanktionen mit einem Überflugverbot für westliche Fluglinien zu reagieren. In einem Interview mit der Tageszeitung Wedomosti kündigte der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew an, sein Land werde die westlichen Maßnahmen „asymmetrisch“ erwidern und brachte Beschränkungen des Luftverkehrs ins Spiel.
Vertreter der Europäischen Union hatten sich vergangenen Freitag auf verschärfte Sanktionen gegen Rußland geeinigt, die im Laufe des heutigen Tages endgültig beschlossen werden sollen. Sie werfen Rußland vor, mit Waffenlieferungen und Soldaten in die Gefechte zwischen prorussischen Separatisten und der ukrainischen Armee im Osten des Landes einzugreifen. Die Sanktionen zielen auf den russischen Energie- und Finanzmarkt und beinhalten Reisebeschränkungen sowie Kontensperrungen.
„Wir glauben gute Beziehungen zu unseren Partnern zu unterhalten. Ausländische Fluglinien befreundeter Staaten haben die Erlaubnis, Rußland zu überfliegen“, erklärte Medwedew. „Wir müssen jedoch auf Sanktionen, die man über uns verhängt, reagieren. Wenn westliche Fluggesellschaften unseren Luftraum umfliegen müssen, könnte das viele angeschlagene Unternehmen in den finanziellen Ruin treiben“, warnte der russische Ministerpräsident. (dk)