BERLIN. Immer mehr Funktionäre der Piraten treten aus der Partei aus. Nach dem Berliner Landesvorsitzenden Christopher Lauer gaben nun auch der Berliner Abgeordnete Oliver Höfinghoff sowie die Ex-Europakandidaten Anne Helm und Anke Domscheit-Berg ihr Parteibuch zurück.
Alle gehörten dem linken Flügel der Piraten an. Dieser hatte auf dem vergangenen Parteitag in Halle eine schwere Niederlage bei den Vorstandswahlen einstecken müssen. Gewählt wurden ausschließlich sozialliberale Mitglieder. „Ich habe nichts mehr verloren in einer Partei, deren ‘sozialliberale’ Mitglieder mehrheitlich die Zusammenhänge in einer digitalen Gesellschaft nicht verstanden haben“, sagte Domscheit-Berg.
Linksextreme gehen von der Fahne
Höfinghoff und Helm waren in den vergangenen Monaten immer wieder mit ihrer Unterstützung für linksextreme Gruppierungen aufgefallen. Gegen Höfinghoff wird derzeit wegen des Verdachts der Körperverletzung ermittelt. Er soll im Mai 2013 am Rande einer linksextremen Kundgebung zwei mutmaßliche Rechtsextremisten überfallen haben.
Helm hatte die Partei in eine schwere innerparteiliche Krise gestürzt, nachdem sie sich 2014 am Jahrestag der alliierten Bombardierung Dresdens halbnackt und vermummt mit dem Spruch „Thanks Bomber Harris“ auf dem Oberkörper fotografieren ließ. Daraufhin reichten mehrere Mitglieder des damaligen Bundesvorstands ihren Rücktritt ein. Einige Landesverbände berichteten von einer Austrittswelle. Höfinghoff und Helm nahmen auch an einer linksextremen Demonstration gegen den „Marsch für das Leben“ am Sonnabend in Berlin teil. (ho)