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Vertreibung: Tschechische Politiker kritisieren Sudetendeutsche

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Vertreibung
 

Tschechische Politiker kritisieren Sudetendeutsche

Die Forderung der Sudetendeutschen nach einer Entschuldigung für die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg stößt in der Tschechei weiterhin auf scharfe Kritik. Der sozialdemokratische Oppositionspolitiker Michal Hasek nannte den Vorstoß eine „Frechheit, Dummheit und Provokation“.
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Vaclav Klaus: Tschechiens Präsident kritisiert die von den Tschechen vertriebenen Deutschen Foto: Wikimedia/Che mit CC-Lizenz https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode

PRAG. Die Forderung der Sudetendeutschen nach einer Entschuldigung für die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg stößt in der Tschechei weiterhin auf scharfe Kritik. Der sozialdemokratische Oppositionspolitiker Michal Hasek nannte den Vorstoß eine „Frechheit, Dummheit und Provokation“.

Hasek forderte Deutschland auf, die Äußerungen des Vorsitzenden der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Franz Pany, umgehend zu verurteilen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Am Beginn der „Nazi-Besetzung Tschechiens“ habe schließlich die „Liebe der Sudetendeutschen zum Führer“ gestanden, betonte der Sozialdemokrat.

Bereits am Montag hatte der tschechische Präsident Vaclav Klaus den Vertriebenen vorgeworfen, die Forderung nach einer Entschuldigung sei angesichts des Jahrestages des Massakers von Lidice, bei dem deutsche Soldaten als Reaktion auf ein Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor in Böhmen und Mähren, Reinhard Heydrich, am 9. Juni 1942 172 Tschechen getötet hatten, ein Ausdruck  von „außerordentlicher Gefühllosigkeit und Unbelehrbarkeit“.

Steinbach verteidigt Vertriebene

Pany hatte Klaus auf dem traditionellen Pfingsttreffen der Sudetendeutschen eine Europa- und Deutschenfeindlichkeit vorgeworfen und gefragt, was diesen an einer Entschuldigung für die Vertreibung der Deutschen hindere, wenn sich selbst die britische Königin für die Fehler Großbritanniens im Umgang mit Irland entschuldigt habe.

Unterstützung bekamen die Sudetendeutschen dabei von der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach (CDU). „Nicht die Sudetendeutschen sind unbelehrbar, sondern der tschechische Präsident ist es selbst“, sagte Steinbach der Nachrichtenagentur dapd.

Mit seinen „kaltherzigen, völlig uneinsichtigen Aussagen“ hinke er weit hinter den beständigen Kontakten zwischen Tschechen und Sudetendeutschen hinterher, kritisierte die CDU-Politikerin. Das „schwere nationalsozialistische Unrecht“ sei keine Rechtfertigung für Vertreibung, Kollektivschuld und Blutrache. (ho)

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