STRASSBURG. Der Vertreter der Russisch-Orthodoxen Kirche beim Europaparlament, Igumen Filipp, hat Maßnahmen der Europäischen Union zur Bekämpfung der „Homophobie“ scharf kritisiert. Die geplante rechtliche Verankerung von Sanktionen stelle auch eine Form von Diskriminierung von Personen dar, „die gleichgeschlechtliche Eheschließungen nicht als eine Norm anerkennen wollen“.
Filipp wandte sich gegen öffentliche Schwulen-Paraden, „deren Ziel in der Durchsetzung eines positiven Bildes der Homosexualität in der Gesellschaft besteht“, zitiert das christliche Nachrichtenportal Arbeitsgemeinschaft Weltanschauungsfragen den Geistlichen. Sowohl Christentum, als auch Judentum, Islam und andere Religionen würden dagegen praktizierte Homosexualität als Sünde betrachten.
Kein Kampf gegen „Klischees“ und „Vorurteile“
Statt rechtliche Sanktionen zu beschließen, forderte Filipp internationale Organisationen auf, keine Dokumente anzunehmen, „in denen Menschen, die der Homosexualität gegenüber kritisch eingestellt sind, als homophob und ihre Ansichten als ‚Klischees’ und ‚Vorurteile’ abgestempelt werden“. Denn damit würden die Rechte der Menschen verletzt werden, „die Heterosexualität als Norm und Homosexualität als Abweichung von der Norm betrachten“.
Erst vor kurzem erzwang die EU in Litauen ein neues Mediengesetz, das diskriminierende Werbung, inbesondere gegenüber Homosexuellen, in Funk und Fernsehen verbietet. Damit hat das Parlament in dem baltischen Staat eine 180-Grad-Wendung vollzogen. Bislang gab es mehrere Versuche, durch Gesetze die „Werbung für Homosexualität“ zu unterbinden. Das Vorhaben scheiterte jedoch am Widerstand des EU-Parlaments, das Litauen in einer Resolution aufforderte, das Vorhaben rückgängig zu machen. (idea/FA/rg)