BERLIN/MOSKAU. Sollten die Aussagen des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) zutreffen, steht eine Wende im Angriffskrieg Rußlands gegen die Ukraine bevor. Bei Gesprächen in Moskau habe Putin ihm gesagt: „Der Kreml will eine Verhandlungslösung.“ Außerdem sprach der Altkanzler, der intensive menschliche und geschäftliche Beziehungen zum russischen Präsidenten pflegt, am Mittwoch Morgen von einem „Waffenstillstand“.
Das jüngst erzielte Abkommen der beiden Kriegsparteien zu den Getreide-Exporten aus der Ukraine sei ein „erster Erfolg“, den man vielleicht „langsam zu einem Waffenstillstand ausbauen“ könne, sagte Schröder in einem Interview mit dem Stern und dem Nachrichtensender ntv. Vorige Woche habe er sich in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. „Die gute Nachricht heißt: Der Kreml will eine Verhandlungslösung“, verkündete Schröder.
Den Krieg bezeichnete Schröder erneut als „Fehler der russischen Regierung“. Gleichzeitig verteidigte er aber seine Kontakte nach Moskau: „Warum sollte ich mit Gesprächen, die rechtlich möglich sind und mich und meine Familie nicht in Schwierigkeiten bringen, aufhören?“ fragte er in dem Interview. (fh)