DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalen (NRW) hat sich mit dem Energiekonzern RWE darauf verständigt, den Kohleausstieg in dem Bundesland um acht Jahre auf 2030 vorzuziehen. „Damit rückt das Ziel der Landesregierung – die Klima-, Energie- und Wirtschaftspolitik auf den 1,5-Grad-Pfad des Pariser Klimaabkommens auszurichten – ein gewaltiges Stück näher“, teilte die Landesregierung am Montag mit.
(1/8)Nach nicht einmal 100 Tagen im Amt, steht der Plan: #NRW steigt acht Jahre früher als geplant aus der #Kohle aus! Der menschengemachte #Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. In #NRW tun wir alles dafür, das 1,5 Grad Ziel zu erreichen. pic.twitter.com/RcONYTT1Ym
— Wirtschaft.NRW (@WirtschaftNRW) October 4, 2022
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) lobte die Vereinbarung mit dem Unternehmen: „Das Ergebnis ist ein starkes Signal für Entschlossenheit im Klimaschutz.“ Mit dem vorzeitigen Ende der Kohleverstromung würden an die 280 Millionen Tonnen Braunkohle und annähernd ebenso viele Tonnen CO2-Emissionen eingespart.
RWE will „Energiewende beschleunigen“
RWE-Vorstandsvorsitzende Markus Krebber wies auf die Bemühungen seines Konzerns hin, die Energiewende zu beschleunigen: „Versorgungssicherheit ist das Gebot der Stunde. Gleichzeitig bleibt Klimaschutz eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit.“
RWE ist bereit, bis 2030 aus der Kohle auszusteigen. Basis ist eine Verständigung mit den zuständigen Ministerien. Früherer Ausstieg trägt maßgeblich zur Erreichung deutscher Klimaschutzziele bei. Personalabbau soll sozialverträglich umgesetzt werden. 1/2 https://t.co/426eucK8Gc
— RWE AG (@RWE_AG) October 4, 2022
Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sollen zwei Kraftwerksblöcke im rheinischen Kohlerevier länger betrieben werden, als zunächst geplant. RWE fördert in Nordrhein-Westfalen laut eigenen Angaben an insgesamt sechs unterschiedlichen Standorten Braunkohle. Mit einer Leistung von rund 8.700 Megawatt im Jahr verstromt NRW deutschlandweit bisher am meisten von dem Rohstoff.
Seit dem Ende der Gaslieferungen aus Rußland wird in Deutschland intensiv über die Versorgung von Privathaushalten und Industrie diskutiert. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte unlängst die Warnstufe des sogenannten Notfallplans Gas angehoben, um Engpässen vorzuarbeiten. „Jede Kilowattstunde hilft in dieser Situation“, mahnte der Politiker bereits im Juni. (fw)