DEGGENDORF. Die Abschiebung von zehn abgelehnten Asylbewerbern ist in den frühen Morgenstunden im niederbayerischen Deggendorf teilweise gescheitert. Unter den zehn Ausreisepflichtigen befand sich eine Familie aus Aserbaidschan – die Eltern und zwei Jugendliche. Deren Überstellung in die Slowakei gelang ohne Zwischenfälle.
Anders verhielt sich dies bei sechs Ausreisepflichtigen aus Sierra Leone. Sie sollten nach Italien zurückgebracht werden. Zwei von ihnen wurden in der Unterkunft nicht mehr angetroffen. Eine 21 Jahre alte Mutter widersetzte sich der Polizei und mußte gefesselt werden.
Abschiebehaftbefehle beantragt
Ein 19jähriger Afrikaner verletzte sich absichtlich, wurde in ein Krankenhaus und später nach Widerstand gegen die Polizeibeamten in die Psychiatrie eingewiesen. Gegen beide beantragte die Zentrale Ausländerbehörde Niederbayern beim Amtsgericht Deggendorf Abschiebehaftbefehle.
Der letzte verbliebene Afrikaner leistete am Franz-Josef-Strauß-Flughafen München Widerstand und durfte zunächst in Erding bleiben. Beim dortigen Amtsgericht wurde auch für ihn Abschiebehaft beantragt. (tb)