KÖLN. Der WDR-Moderator Jean-Philippe Kindler hat sich in einer Buchveröffentlichung zu seiner demokratiefeindlichen Haltung bekannt. In einem bereits im Oktober erschienenen Essay schreibt er: „Nein, ich stehe nicht auf dem Boden der Demokratie“. Er glaube nicht, daß das Wahlrecht wichtige Probleme lösen könne, zitiert der Focus aus dem Buch mit dem Titel „Scheiß auf Selflove, gib mir Klassenkampf“.
Ähnliche Ansichten verbreitete der 27jährige offenbar während einer Comedy-Show, mit der er im Winter auf Tournee ging. So verbreitete er auf der Internetplattform Instagram selbst einen Ausschnitt, in dem er auf der Bühne offen darüber spricht, wie sehr er die Demokratie „hasse“.
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Moderator machte bereits in der Vergangenheit mit extremistischen Thesen auf sich aufmerksam
Auch andere radikale Thesen finden sich in seinem Buch. Kindler fordert etwa die Abschaffung des Kapitalismus und ruft zu einer „Revolte“ auf. Deren Hauptziel soll es sein, „einen ganz massiven Eingriff der Politik in die Freiheit der Menschen“ herbeizuführen, da Freiheit zu Ungleichheit führe.
Schon in der Vergangenheit war der WDR-Moderator mit extremistischen Äußerungen aufgefallen. So rief er vor einem Jahr zu „Haß und Radikalisierung“ gegenüber der CDU auf, da diese im Zusammenhang mit den Silvesterkrawallen auf den Migrationshintergrund vieler Täter hingewiesen hatte. Mehrere CDU-Politiker forderten daraufhin Konsequenzen.
Im August veröffentlichte Kindler ein Video, in dem er ebenfalls die Demokratie angriff. „Ich verteidige kein System, welches Arme immer ärmer macht und in dem Konservative sich zum Steigbügelhalter der Faschos machen“, betonte er im Text zum Video. „Wem demokratische Werte wirklich etwas bedeuten, der sollte Sozialist sein.“ (lb)