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Bluttat von Brokstedt: NDR will Herkunft des Messerstechers zum „Erhalt der Demokratie“ nicht nennen

Bluttat von Brokstedt: NDR will Herkunft des Messerstechers zum „Erhalt der Demokratie“ nicht nennen

Bluttat von Brokstedt: NDR will Herkunft des Messerstechers zum „Erhalt der Demokratie“ nicht nennen

Einsatzkräfte in Brokstedt: Zwei Menschen sind tot, der NDR nennt die Herkunft des mutmaßlichen Täters nicht
Einsatzkräfte in Brokstedt: Zwei Menschen sind tot, der NDR nennt die Herkunft des mutmaßlichen Täters nicht
Einsatzkräfte in Brokstedt: Zwei Menschen sind tot Foto: picture alliance/dpa/Jonas Walzberg (links) u. picture alliance/JF-Montage
Bluttat von Brokstedt
 

NDR will Herkunft des Messerstechers zum „Erhalt der Demokratie“ nicht nennen

Der NDR weigert sich, die Herkunft des palästinensischen Messerstechers von Brokstedt zu nennen. Die Information sei irrelevant und führe lediglich zu diskriminierenden Verallgemeinerungen.  Als Nutzer protestieren, schließt der Sender seine Kommentarspalte.
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HAMBURG. Der Facebook-Kanal des NDR Hamburg hat mit seiner Berichterstattung über die Messerattacke von Brokstedt für Unverständnis und Empörung unter seinen Nutzern gesorgt. Der Sender weigert sich mit einer irritierenden Begründung die Herkunft des mutmaßlichen Täters zu nennen, der nach Angaben der Polizei staatenloser Palästinenser ist.

Hintergrund ist die Bluttat in einem schleswig-holsteinischen Regionalzug am Mittwoch. Ibrahim A., ein Flüchtling, der 2015 nach Deutschland kam, hatte mehrere Personen mit einem Messer angegriffen. Eine 16jähriges Mädchen sowie ein 19jähriger junger Mann starben dabei. Weitere Personen wurden verletzt. Die Polizei nahm den Verdächtigen noch vor Ort fest.

Verbietet der NDR seinen Nutzern den Mund?

Der NDR hält die Herkunft des Täters bei der Berichterstattung für irrelevant. Diese zu nennen, führe zu einer „diskriminierenden Verallgemeinerung oder zu Fehlinterpretationen“, schrieb der Sender einem Nutzer, der den NDR damit konfrontierte, vermeintliche Kommentare zu löschen, in denen genannt wurde, woher der Angreifer stammt. Der JUNGEN FREIHEIT gegenüber gibt der Norddeutsche Rundfunk an, ausschließlich Kommentare zu löschen, die gegen die Richtlinien verstoßen.

Auf die Frage hin, ob sie denn keinen Wert auf eine vollständige und korrekte Schilderung der Tatsachen legten, antwortete der Norddeutsche Rundfunk: „Ja, Korrektheit ist uns sehr wichtig. Ebenso, wie unsere Seiten von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu befreien. Das ist keine Zensur, sondern Erhalt der Demokratie.“

Je weniger über die Hintergründe einer Tat bekannt sei, desto zurückhaltender sei man beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit der Nennung der Herkunft. Daß andere Medien sich dazu hingegen sehr wohl äußerten, sei kein Maßstab.

NDR bekommt Kritik – und schließt die Kommentare

Mit der Begründung stieß der NDR bei den Nutzern auf wenig Verständnis. „Kein normal denkender Mensch pauschalisiert, wenn die Herkunft des Täters genannt wird. Wir alle haben mittlerweile Freunde und Bekannte, deren Wurzeln nicht in Deutschland liegen. Die Herkunft eines Täters zu nennen, gehört meiner Meinung nach. Dennoch zu einer umfangreichen Berichterstattung dazu, da solche Taten nun mal gehäuft bei einer bestimmten Gruppe auftreten. Das ist weder rechts noch eine Verschwörungstheorie, sondern das sagt selbst die polizeiliche Kriminalstatistik“, betonte ein junger Mann und erhielt dafür viel Zustimmung.

Dem Sender schien es schließlich zu bunt zu werden. So schloß er nach einem Sturm der Kritik seine Kommentarspalte und unterband jegliche weitere Debatte. „Liebe User*innen, vielen Dank für eure zahlreichen Kommentare und die Diskussionen. Wir schließen jetzt die Kommentarspalte, da alle Argumente ausgetauscht sind und wir uns auf neue Postings und Diskussionen konzentrieren wollen. Schöne Grüße aus der Redaktion“, teilte der NDR mit. „Das Social Media-Team im Landesfunkhaus Hamburg hat in diesem Fall die Kommentarfunktion gegen 0.40 Uhr in der Nacht geschlossen, weil die Diskussion zu diesem besonders kontroversen Thema anderenfalls über den Rest der Nacht unmoderiert hätte bleiben müssen“, begründete der Sender gegenüber der JUNGEN FREIHEIT die Entscheidung. (zit)

Einsatzkräfte in Brokstedt: Zwei Menschen sind tot Foto: picture alliance/dpa/Jonas Walzberg (links) u. picture alliance/JF-Montage
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