BERLIN. Deutsche Leitmedien berichten zunehmend positiv über das Thema „Migration“. Zu diesem Schluß kommt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie der Hochschule Macromedia im Auftrag des Wissenschaftsverbands „Rat für Migration“.
Für seine Expertise hatte Studienautor Thomas Hestermann die acht reichweitenstärksten Fernsehsender und auflagenstärksten Tageszeitungen nach Artikeln und Reportagen über Einwanderung untersucht. 326 Beiträge dienten dem Journalisten als Datenbasis. Demnach falle die Berichterstattung über Einwanderer 2021 deutlich wohlwollender aus als noch 2019. So berichteten Medien inzwischen mehr über die Chancen von Migration (37,7 Prozent der Beiträge) als über deren Risiken (29,1 Prozent).
Ohne Sportjournalismus fällt Berichterstattung negativ aus
Besonders die Sportberichterstattung trage dazu bei, daß Migration in der deutschen Medienwelt in ein positives Licht gestellt werde. Spitzensportler mit ausländischen Wurzeln würden medial zumeist besonders hervorgehoben. Ohne den Sportjournalismus fiele das Urteil der Medienöffentlichkeit deutlich negativer aus. Dann würden der Studie zufolge 37,9 Prozent der untersuchten Beiträge ein schlechtes Bild von Einwanderung zeichnen.
Auch die Berichterstattung in puncto „Arbeitsmarkt“ falle größtenteils wohlwollend aus. 94,3 Prozent der Beiträge betonten die guten Seiten von Einwanderung im Arbeitsleben. Laut der Studie wird die Herkunft von Tatverdächtigen in den Medien immer seltener erwähnt. Während die Bild-Zeitung und die Welt größtenteils kritisch über Einwanderung berichteten, würden die Süddeutsche Zeitung und die taz vor allem deren positive Seiten betonen. (fw)