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Kinofilm „The Batman“: Die eigenen Traumata als Hauptfeind

Kinofilm „The Batman“: Die eigenen Traumata als Hauptfeind

Kinofilm „The Batman“: Die eigenen Traumata als Hauptfeind

Robert Pattinson als Batman: Es gelingt ihm, eine innerlich kaputte und von Schuldgefühlen zerfressene Figur zu spielen
Robert Pattinson als Batman: Es gelingt ihm, eine innerlich kaputte und von Schuldgefühlen zerfressene Figur zu spielen
Robert Pattinson als Batman: Es gelingt ihm, eine innerlich kaputte und von Schuldgefühlen zerfressene Figur zu spielen Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Jonathan Olley
Kinofilm „The Batman“
 

Die eigenen Traumata als Hauptfeind

Der „dunkle Rächer“ Batman ist wieder auf der Kinoleinwand zu sehen. Die Comic-Verfilmung wartet nicht nur mit einem neuen Hauptdarsteller auf, sondern auch mit einer düsteren Erzählweise, die tief in die Abgründe des Superhelden blicken läßt.
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Die Liste der Batman-Darsteller ist lang und gespickt mit der Crème de la Crème Hollywoods: Michael Keaton, Christian Bale und Ben Affleck sind nur einige von ihnen. „Twilight“-Star Robert Pattinson tritt somit in große Fußstapfen. In der neuesten Batman-Verfilmung, die vergangene Woche weltweit in den Kinos anlief, ist er zum ersten Mal als Bruce Wayne alias Batman in Gotham City unterwegs. Der Superheld im Fledermaus-Kostüm wird oft als „dunkler Ritter“ oder seltener auch als „dunkler Rächer“ bezeichnet. Letzteres paßt zum neuen Film besonders gut, in der Batman sich einem Verbrecher-Mob gleich zu Beginn des Films als „Rächer“ vorstellt.

Regisseur Matt Reeves wagt mit dem neuen „Batman“ einen filmischen Neuanfang, ohne dabei eine klassische „Origin“-Story zu erzählen. Bruce Waynes Weg zum Superhelden wird nicht nacherzählt. Die Erwartung an die Zuschauer ist also, diesen zu kennen. Nicht nur Pattinson als Batman ist ein Novum, sondern auch die Erzählweise. Das finstere Gotham wirkt nun noch düsterer.

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Zu Zeiten des Regisseurs Christopher Nolan kämpfte Bruce Wayne nachts gegen Verbrecher und nahm tagsüber am High-Society-Leben teil. Reeves macht aus dem einstigen Sunnyboy hingegen einen gebrochenen Mann mit mehr als nur ein paar Neurosen. Dies paßt allerdings gut in Waynes Geschichte, der schließlich als Kind mitansehen mußte, wie seine Eltern ermordet werden. Die Familiengeschichte wird um eine neue dunkle Facette erweitert und droht das ganze Wertesystem des jungen Mannes zu erschüttern.

Film legt schnelles Tempo vor

Reeves steigt in seiner dreistündigen Comic-Verfilmung direkt ins Geschehen ein und legt ein schnelles Tempo vor. Mitten im Wahlkampf wird der Bürgermeister der Stadt brutal ermordet. Der Verantwortliche ist schnell ausfindig gemacht: Es ist der „Riddler“, gespielt von Paul Dano. Batmans Gegenspieler bekennt sich nicht nur zur Tat, sondern hinterläßt dem Superhelden am Tatort auch eine Botschaft in Rätselform. Batman ist in dem Film aus dem DC-Universum bereits seit zwei Jahren als Rächer in Gotham unterwegs. Er genießt unter anderem das Vertrauen von Lieutenant Gordon, gespielt von Jeffrey Wright. So zieht ihn der Polizist zu seinen Ermittlungen hinzu.

Batman und Lieutenant Gordon werden auf eine Art Schnitzeljagd geschickt, um die Ermordung weiterer Menschen zu verhindern. Für die beiden beginnt ein Kampf gegen das organisierte Verbrechen und Korruption, die bis in die höchsten Kreise von Gotham reicht. Eine Mitstreiterin Batmans ist Catwoman, verkörpert von Zoë Kravitz, der Tochter des Sängers Lenny Kravitz. Die Superheldin mit Katzenmaske geht jedoch ihren ganz eigenen Motiven nach. Neben dem „Riddler“ tauchen überdies Schurken wie der von Collin Farrell gespielte Oswald Cobblepot alias der Pinguin sowie John Turturro in der Rolle des Mafiabosses Carmine Falcone auf.

Pattinsons Art kommt ihm als Batman zugute

Trotz einiger sehenswerter Action-Sequenzen verzichtet der Film auf ein Feuerwerk an digitalen, durch 3D-Computergrafik erzeugte Bilder und Animationen (CGI). Batman verfügt zwar über ein Arsenal an Fahrzeugen und Schnickschnack, die er im Kampf einsetzen kann, er ist aber dennoch genauso verwundbar und sterblich wie alle anderen. Genau hier liegt auch die Stärke des Films. Die Auswahl Pattinsons war zunächst belächelt worden, weil er in den „Twilight“-Filmen angeblich kaum mehr Leistung erbracht habe als traurig drein zu gucken. Doch diese schwermütige Ausstrahlung ist für seine Rolle als Batman von Vorteil. So gelingt es Pattinson, eine innerlich kaputte und von Schuldgefühlen zerfressene Figur zu spielen, ohne viel Text zu sprechen.

Comic-Fans kommen im neuen Batman zwar auf ihre Kosten, bekommen insgesamt aber eher eine Detektivgeschichte im Neo-Noir-Stil präsentiert. Zudem inszeniert Reeves eine Hauptfigur, deren Hauptfeinde nicht Superschurken sind, sondern die eigenen Traumata. Lobend hervorzuheben sind auch die Filmmusik und die Kameraführung. Die Musik drängt sich zu keinem Zeitpunkt zu sehr auf, sondern untermalt die Auftritte des dunklen Rächers. Die einzelnen „Showdowns“, der Klang von Stiefeln, all das hat schon fast etwas von einem Western.

Die Besucherzahlen scheinen Reeves‘ Vision von Batman Recht zu geben und die Skepsis über die Besetzung der Hauptrolle ist wie hinweggefegt. Man darf mehr als nur gespannt sein auf die Fortsetzung.

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„The Batman“ läuft seit dem 3. März in den Kinos. 

Robert Pattinson als Batman: Es gelingt ihm, eine innerlich kaputte und von Schuldgefühlen zerfressene Figur zu spielen Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Jonathan Olley
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