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Berichterstattung: Wie ARD und ZDF die Schweden-Krawalle umetikettieren

Berichterstattung: Wie ARD und ZDF die Schweden-Krawalle umetikettieren

Berichterstattung: Wie ARD und ZDF die Schweden-Krawalle umetikettieren

Logos von ARD und ZDF: Informationen ausgelassen Foto: picture alliance / Peter Kneffel/dpa | Peter Kneffel
Berichterstattung
 

Wie ARD und ZDF die Schweden-Krawalle umetikettieren

Die Einwanderer-Krawalle in Malmö und anderen Städten erschüttern Schweden. Wer sich allerdings bei ARD und ZDF über die Gewalt informieren will, bekommt eine ganz spezielle Interpretation geliefert.
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Schweden hat ein Rechtsextremismus-Problem. In Malmö ist es zu „Ausschreitungen bei rechten Demos“ gekommen, berichtet das ZDF seinen mehr als 900.000 Followern auf Twitter. Klickt man den dazugehörigen Artikel an, erfährt der Leser: „Nach der Genehmigung rechter Kundgebungen ist es in der Nacht in Schweden erneut zu Krawallen gekommen.“

Wer vielleicht daran zweifelt, daß eine belanglose Mini-Organisation wie der „Stram Kurs“ in mehreren schwedischen Städten massive Krawalle vom Zaun brechen kann, wird weit unten im Artikel immerhin aufgeklärt, daß es zwischen „Gegendemonstranten“ und Polizei zu „Zusammenstößen kam“. Kleiner Verkehrsunfall halt. Mehr erfährt man beim ZDF nicht.

„Junge Leute“ am Werk

Die ARD-„Tagesschau“ bläst ins gleiche Horn und meldet: „In Schweden ist es in mehreren Städten am Samstagabend und in der Nacht zu Sonntag zu gewalttätigen Protesten gekommen, nachdem einer rechtsradikalen Partei Kundgebungen erlaubt worden waren.“ Ob nun bei den „Kundgebungen“ oder den Gegenprotesten, wird offengelassen. Weiter im Text dann endlich Aufklärung für den zahlenden Tagesschau-Konsumenten. Es waren „junge Leute“. Daß es dabei zu Angriffen auf Polizisten kam, muß die Polizei schon noch selbst angeben. Die zahlreichen Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken reichten da nicht aus.

Am Ende des Artikels dann immerhin ein Wink mit dem Zahnstocher. Der Außenminister Malaysias, Saifuddin Abdullah, meldet sich zu Wort und kritisiert die Koranverbrennung, um dann angesichts von mehr als zwei Dutzend verletzten Polizisten ein „friedliches Zusammenleben“ zu fordern. Wer will das nicht?

„Rechtsextreme zünden Bus an“

Man merkt den Autoren regelrecht an, wie sie um den heißen Brei herumreden, um die Täter ja nicht zu benennen. Daß es vor allem arabisch-islamische Jugendliche waren? Besser nicht erwähnen. „Allahu akba“-Rufe? Kann man ignorieren. Die seit Jahren bestehenden Probleme mit Einwanderern in genau diesen Städten? Unwichtig.

Tröstlich: Es ging tatsächlich noch wirrer. Das österreichische Online-Portal OE24 titelte: „Ausschreitungen in Malmö: Rechtsextreme zünden Bus an.“ Das ist dann einfach gelogen. Andere, private, Medien machten es da deutlich besser und wiesen auf die Probleme mit „Bandenkriminalität“ in den betroffenen Städten hin.

Wer formuliert wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk, will nicht aufklären, sondern verschleiern. „Ein Mann, der die Wahrheit spricht, braucht ein schnelles Pferd“, heißt ein bekanntes Sprichwort. Bei ARD und ZDF will man den Gaul allerdings nicht mal mehr von hinten aufzäumen, sondern hat ihn mangels Verwendungsmöglichkeiten gleich eingeschläfert.

Logos von ARD und ZDF: Informationen ausgelassen Foto: picture alliance / Peter Kneffel/dpa | Peter Kneffel
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