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Prognose nicht möglich: „Killervarianten“: Gesundheitsexperten widersprechen Lauterbachs Warnung

Prognose nicht möglich: „Killervarianten“: Gesundheitsexperten widersprechen Lauterbachs Warnung

Prognose nicht möglich: „Killervarianten“: Gesundheitsexperten widersprechen Lauterbachs Warnung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): Deutschland drohe womöglich eine „absolute Killervariante“ des Coronavirus
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): Deutschland drohe womöglich eine „absolute Killervariante“ des Coronavirus
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): Deutschland drohe womöglich eine „absolute Killervariante“ des Coronavirus Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Frederic Kern
Prognose nicht möglich
 

„Killervarianten“: Gesundheitsexperten widersprechen Lauterbachs Warnung

Einmal mehr warnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Deutschen vor einem Corona-Horrorszenario. Gesundheitsexperten versichern nun: Die Prognose zu einer „absoluten Killervariante“ des Virus ist vage und hält derzeitigen Erkenntnissen nicht stand.  
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BERLIN. Mehrere Gesundheitsexperten haben Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für seine Warnung vor „Killervarianten“ des Coronavirus kritisiert. „Keine Expertin und kein Experte kann derzeit sicher sagen, welche Variante wir im Herbst bekommen“, sagte der Leiter der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Stefan Kluge, am Dienstag der Funke-Mediengruppe.

Eine Corona-Variante als „Killervariante“ zu bezeichnen, sei unpassend. Es gebe andere Infektionen, bei denen die Sterblichkeit deutlich höher liege als dies beim Coronavirus bisher der Fall gewesen sei. Dazu zähle beispielsweise eine Blutvergiftung, verdeutliche Kluge. Die Corona-Variante Omikron führe derzeit zu sehr wenigen schweren Krankheitsverläufen. Der Sterblichkeit liege aktuell bei unter 0,1 Prozent. Dies sei vergleichbar mit der Grippe.

„Aus wissenschaftlicher Sicht scheint das Virus schnell zu mutieren. Ob es sich dabei um eine gefährliche Variante handelt, kann heute niemand prognostizieren“, betonte FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus am Dienstag gegenüber der Bild-Zeitung. Sie halte es für „nicht zielführend, bereits jetzt die Möglichkeit einer schwerwiegenderen Virusvariante zu diskutieren“.

Streeck bescheinigt Deutschen guten Basis-Schutz

Dem pflichtete auch Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz bei. Bei Lauterbachs Warnung handle es sich um eine „vage Prognose“, die wenig hilfreich sei, schrieb er auf Twitter.

Der Bonner Virologen Hendrik Streeck bescheinigt den Deutschen aufgrund der hohen Impfquote und zahlreichen Genesenen einen guten Basis-Schutz. Mutationen seien nicht auszuschließen, die Varianten von denen Lauterbach gesprochen habe, seien noch lange keine ‘Killervarianten’, sagte er.

Lauterbach warnt vor „absoluter Killervariante“

Der Gesundheitsminister hatte am Osterwochenende vor dem weiteren Verlauf der Corona-Pandemie gewarnt. „Es ist durchaus möglich, daß wir eine hochansteckende Omikron-Variante bekommen, die so tödlich wie Delta ist. Das wäre eine absolute Killervariante“, mahnte er in der Bild am Sonntag.

Lauterbach hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach Szenarien vorausgesagt, die so nie eintragen. Beispielsweise prognostizierte er eine Überlastung der Intensivstationen, die aber nicht eintrat. Kritiker warfen ihm daraufhin vor, bewußt Panik zu schüren. (zit)

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): Deutschland drohe womöglich eine „absolute Killervariante“ des Coronavirus Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Frederic Kern
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