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Trotz Antisemitismusvorwürfen: ZDF hält an Zusammenarbeit mit El-Hassan fest

Trotz Antisemitismusvorwürfen: ZDF hält an Zusammenarbeit mit El-Hassan fest

Trotz Antisemitismusvorwürfen: ZDF hält an Zusammenarbeit mit El-Hassan fest

Nemi El-Hassan Muslimischer Poetry Slam
Nemi El-Hassan Muslimischer Poetry Slam
Nemi El-Hassan 2015 in Braunschweig beim moslemischen Poetry Slam Foto: picture alliance / dpa | Florian Kleinschmidt
Trotz Antisemitismusvorwürfen
 

ZDF hält an Zusammenarbeit mit El-Hassan fest

Die wegen Antisemitismusvorwürfen in die Kritik geratene Medizinerin Nemi El-Hassan darf weiterhin für das ZDF arbeiten. Es gebe „keinen Anlaß, an ihrer journalistischen Professionalität zu zweifeln“. Der WDR hatte die Zusammenarbeit mit der Moslemin zuvor endgültig ausgeschlossen.
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BERLIN. Anders als der WDR hat das ZDF die Zusammenarbeit mit der wegen Islamismus- und Antisemitismusvorwürfen in die Kritik geratenen Journalistin Nemi El-Hassan nicht ausgeschlossen. Die Medizinerin werden weiterhin für das Online-Format „Funk“ tätig sein, bestätigte das ZDF der Bild-Zeitung. Die Redaktion stehe „im engen Austausch mit der Autorin und sieht aufgrund der bisherigen Zusammenarbeit keinen Anlaß, an ihrer journalistischen Professionalität zu zweifeln“.

Es gelte grundsätzlich: „Wer eindeutig und öffentlich das Existenzrecht des Staates Israels in Zweifel zieht oder sich antisemitisch äußert – und dies nicht glaubhaft revidiert –, kann nicht für das ZDF oder für Produktionen des ZDF arbeiten.“

Der WDR hatte am Mittwoch von einer zunächst geplanten Beschäftigung El-Hassans endgültig abgesehen. „Das Vertrauen für eine künftige Zusammenarbeit ist nicht mehr vorhanden“, hieß es. Anlaß war ein Artikel der 28jährigen, in der sie dem WDR vorgeworfen hatte, einer „rassistischen Kampagne“ von rechten Netzwerken und der Bild-Zeitung aufgesessen zu sein.

„Gefällt mir“-Angaben für BDS-Unterstützer

Die in Brandenburg geborene palästinensischstämmige Moslemin sollte ursprünglich die WDR-Wissenschaftssendung „Quarks“ moderieren. Ihr Start war für November vorgesehen. Doch zwischenzeitlich waren Antisemitismus- und Islamismusvorwürfe gegen sie laut geworden. Grund dafür war El-Hassans Teilnahme am antisemitischen Al-Kuds-Marsch vor sieben Jahren in Berlin sowie verharmlosende Äußerungen über den „Dschihad“.

Anschließend legte der WDR die Zusammenarbeit mit ihr auf Eis, kündigte an, den Fall zu prüfen und dann darüber zu entscheiden. Möglicherweise, so der Sender, könne sie als Autorin arbeiten. El-Hassan entschuldigte sich für ihre Teilnahme am Al-Kuds-Marsch und gab an, es habe sich um einen Fehler aus der Vergangenheit gehandelt, sie sei seit Jahren nicht mehr in einer Moschee gewesen.

Die Bild-Zeitung berichtete jedoch im September über mehrere neuere „Gefällt mir“-Angaben El-Hassans in sozialen Medien. So versah sie etwa Beiträge der linksradikalen Organisation „Jewish Voice for Peace“, die die Boykott-Bewegung BDS unterstützt, mit einem „Like“. Außerdem gefiel El-Hassan ein Beitrag, in dem der Ausbruch palästinensischer Insassen aus einem Gefängnis als „unglaubliche Heldentat“ bezeichnet wurde. Unter den Häftlingen befanden sich dem Blatt zufolge auch Mitglieder islamistischer Organisationen. (ls)

Nemi El-Hassan 2015 in Braunschweig beim moslemischen Poetry Slam Foto: picture alliance / dpa | Florian Kleinschmidt
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