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„Vertrauen nicht mehr vorhanden“: Nach Vorwürfen gegen Sender: WDR sagt Zusammenarbeit mit El-Hassan ab

„Vertrauen nicht mehr vorhanden“: Nach Vorwürfen gegen Sender: WDR sagt Zusammenarbeit mit El-Hassan ab

„Vertrauen nicht mehr vorhanden“: Nach Vorwürfen gegen Sender: WDR sagt Zusammenarbeit mit El-Hassan ab

Nemi El-Hassan: Wird nicht für den WDR arbeiten
Nemi El-Hassan: Wird nicht für den WDR arbeiten
Nemi El-Hassan: Wird nicht für den WDR arbeiten Foto: picture alliance / dpa | Kay Nietfeld
„Vertrauen nicht mehr vorhanden“
 

Nach Vorwürfen gegen Sender: WDR sagt Zusammenarbeit mit El-Hassan ab

Ursprünglich sollte die arabischstämmige Journalisten Nemi El-Hassan eine WDR-Sendung moderieren. Nach Islamismus-Vorwürfen legte der Sender das Vorhaben auf Eis. Jetzt erhebt El-Hassan schwere Vorwürfe gegenüber dem WDR – dieser zieht Konsequenzen.
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KÖLN. Der WDR hat von einer möglichen Beschäftigung der Medizinerin und Journalistin Nemi El-Hassan endgültig abgesehen. „Das Vertrauen für eine künftige Zusammenarbeit ist nicht mehr vorhanden“, teilte der WDR am Dienstag abend mit. Anlaß dafür war demnach ein Artikel El-Hassans in der Berliner Zeitung.

Darin hatte die in Brandenburg geborene palästinensischstämmige Moslemin dem WDR vorgeworfen, einer „rassistischen Kampagne“ von rechten Netzwerken und der Bild-Zeitung aufgesessen zu sein. Der Sender habe sich selbst aus der Schußlinie ziehen wollen, behauptete El-Hassan in dem Beitrag. „Die Reaktion des WDR zeigt exemplarisch, daß es schlecht steht um die vielfach gerühmte Debattenkultur in diesem Land.“ Der Artikel war betitelt mit dem Ausruf: „Ich bin Palästinenserin – deal with it!“

El-Hassan sollte ursprünglich die WDR-Wissenschaftssendung „Quarks“ moderieren. Ihr Start war für November vorgesehen. Doch zwischenzeitlich waren Antisemitismus- und Islamismusvorwürfe gegen die 28jährige laut geworden. Grund dafür war El-Hassans Teilnahme am antisemitischen Al-Kuds-Marsch vor sieben Jahren in Berlin sowie verharmlosende Äußerungen über den „Dschihad“.

Vertrauensverhältnis von Beginn an belastet

Anschließend legte der WDR die Zusammenarbeit mit ihr auf Eis, kündigte an, den Fall zu prüfen und dann darüber zu entscheiden. Möglicherweise, so der Sender, könne sie als Autorin arbeiten. El-Hassan entschuldigte sich für ihre Teilnahme am Al-Kuds-Marsch und gab an, es habe sich um einen Fehler aus der Vergangenheit gehandelt, sie sei seit Jahren nicht mehr in einer Moschee gewesen.

Die Bild-Zeitung berichtete jedoch im September über mehrere „Gefällt mir“-Angaben El-Hassans in sozialen Medien. So versah sie etwa Beiträge der linksradikalen Organisation „Jewish Voice for Peace“, die die Boykott-Bewegung BDS unterstützt, mit einem „Like“. Außerdem gefiel El-Hassan ein Beitrag, in dem der Ausbruch palästinensischer Insassen aus einem Gefängnis als „unglaubliche Heldentat“ bezeichnet wurde. Unter den Häftlingen befanden sich dem Blatt zufolge auch Mitglieder islamistischer Organisationen.

Dieses Verhalten war laut WDR nun ausschlaggebend für seine Entscheidung. „Relevante Informationen – wie zum Beispiel das Löschen von Likes – erfuhr der WDR erst aus den Medien, obwohl er mit Nemi El-Hassan im intensiven Austausch war. Dies hatte von Beginn an das Vertrauensverhältnis belastet.“ (ls)

Nemi El-Hassan: Wird nicht für den WDR arbeiten Foto: picture alliance / dpa | Kay Nietfeld
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